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Wo "mit Maßkriag z‘sam gleit werd"

23.10.2003, kg/Karlheinz Günster

Reichertsheim -- Wer mit dem Begriff Kirchweih nichts anzufangen wusste, dem wurde beim Volksmusikabend im Reichertsheimer Rampl-Bräu geholfen. Warum, weshalb und wieso, diese Fragen beantworteten auf unterhaltsame Weise mit viel Humor fünf Musikgruppen und Sprecherin Hedi Heres. Tenglinger SängerTenglinger Sänger

Bis auf den letzten Platz war der Saal im Rampl-Bräu besetzt. Bis alles passte, war aber doch eine halbe Stunde vergangenen, aber das Warten hatte sich gelohnt, denn Sprecherin Hedi Heres entäuschte mit ihrem Versprechen nicht, dass sich alle "an Volksmusik satthören können". Bereits die Geranien auf der Bühne ließen erahnen, worum es ging: Der Sommer ist zu Ende, die Arbeit auf den Feldern ist weniger geworden, die Ernte einfahren und bevor die staade Zeit eingeläutet wird, soll noch einmal richtig gefeiert, gegessen, getanzt und genossen werden, wie es nur irgendwie geht. Die Pilstl-DeandlDie Pilstl-Deandl Denn das sei immerhin "das üppigste Mahl nach der Hochzeit". Diese Tradition halte der Ramplwirt seit 130 Jahren hoch, "drei Tage lang soll gefeiert werden, die darauffolgenden drei blaugemacht", zitierte sie den Wirt. Das könnte auch notwendig werden, falls ein Kirchweihmahl so ausfällt, wie sie es den staunenden Zuhörern beschrieb: "Wenig brauchts ned sei, wenns nur gut ist". Die Huttenstätter SängerDie Huttenstätter SängerOb allerdings der Verbrauch an geschlachteten Tieren eines bayerischen Dorfes der Wahrheit entspricht, und ob wo anders "mit Maßkrügen z`sam gleit werd", und ob auch alles gesundheitsschädliche, das vom Bier ausgehe, komplett "widerlegt worden ist", musste jeder für sich selbst entscheiden, zum Lachen reichte es allemal. Hedi HeresHedi Heres

So wechselten sich ihre lustigen Geschichten, garniert mit Erzählungen zu Ludwig Thoma, und zuweilen derben Humor, ab mit den Liedern der Musikanten. Es begann schon fast feierlich mit den Samerberger Weisenbläser, wer genau hinhörte, fühlte die überwältigende Schönheit der Natur. Gar lustig und sehr rhythmisch war die Musik der Innleitnmusi mit Harfe, Tuba und Trompete, einzig die Tanzfläche fehlte. Schon fast melancholisch besangen die Geschwister Pilstl die vergangene Sommerzeit: "Koa Vogl singt nimmer mehr".

"Wann i amal heirat" wird angesichts der Vorstellungen der Huttenstätter Sänger wohl nie eintreffen, sogar ins Bett wollte der Gemahl nach dem Wirtshaus getragen werden. Auch die Tenglinger Sänger hatten nicht immer Glück mit dem weiblichen Geschlecht: "Mei Dirndl hat a G`sicht wie a Semml." Innleit`n MusiInnleit`n Musi

Alle Musik-Gruppen mit Sprecherin Hedi Heres erhielten viel Beifall, ernstes wechselte sich stets ab mit Lustigem, auch wenn die Tiere, besonders die Gans, nicht gut dabei wegkamen. Um aber nicht nur vom guten Essen und Trinken zu reden, servierte der Wirt in der Pause Kesselfleisch, Rehragout un deine Schlachtschüssel.

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