30.07.2007, kg/Karlheinz Günster
Unterreit - "Sehr zufrieden" ist Bernhard Mitter aus Unterreit, der jetzt seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Dazu haben ihm die Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte, Vereinsabordnungen, Schwester Katharina aus dem Kloster Stadl und Bürgermeister Gerhard Forstmeier gratuliert.
Als zweites Kind von Fünfen wuchs er in Steinbichl auf. Die Eltern Leonhard und Maria Mitter kümmerten sich um eine schöne Kindheit, die auch ein ungerechter Lehrer in der Wanger Schule nur leicht trüben konnte. Später arbeitete Bernhard Mitter auf dem elterlichen Hof, den er 1956 übernahm. Zuvor im Krieg hatte er "furchtbares Glück", denn er konnte sich gerade so klein machen, dass er die 1,65 Meter für die Aufnahme in die SS nicht erreichte. In Italien war er gerade in Uniform mit dem Fahrrad unterwegs als die Kirchenglocken das Ende des Krieges verkündeten. In der folgenden Gefangenschaft habe er aber erfahren müssen, was Hunger bedeutet.
Wieder zuhause lernte er seine Frau Rosalie auf der Hochzeit eines Freundes kennen. Voriges Jahr im Juni war Goldene Hochzeit. Gemeinsam zogen sie die Kinder Bernhard, Rosemarie, Georg, Anna und Leonhard groß. Letzterer bewirtschaftet heute den Hof. Mitter war unter anderem Gemeinderat, leitete den Wasserbeschaffungsverband Wang, war Obmann, dann in der Vorstandschaft der damaligen "Spar- und Darlehenskasse" und "in jedem Verein", wie er heute sagt. Das schönste Erlebnis sei für ihn aber die Rückgabe einer ungarischen Fahne 1995 gewesen. Die ließ 1945 ein Infanterieregiment im Wanger Kirchturm zurück, erst vor ein paar Jahren wurde sie gefunden. Eine Delegation, zu der er auch gehörte, fuhr nach Nagykanizsa. Dort wurden alle sehr herzlich aufgenommen.
Heute freut er sich auf die Treffen mit den Senioren, geht ab und zu noch gerne "ins Holz" zum spazieren und liest gerne "alles".