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Unterreiter Senior-Wirtin Irmgard Huber wurde 80

01.08.2007, kg/Karlheinz Günster

Mit zwei Geschwistern wuchs sie auf dem Inninger-Hof bei Lohen in der Gemeinde Mittergars auf. Später half sie in der Landwirtschaft ihrer Eltern Anna und Andreas Inninger mit, denn eine Zeitlang war der Vater im Krieg. Die Schule besuchte sie in Mittergars, in Amerang lernte sie bei einem Wirt kochen, was ihr später sehr zugute kam.

Der spätere Mann, Max Huber, kam öfter am ihrem Hof vorbei, als er im Lazarett in Klosterau war. So gab ein Wort das andere, im Juli 1947 war Hochzeit. Sie heiratete "in die Arbeit" nach Unterreit. Damals gehörte zur Gastwirtschaft noch eine Metzgerei und eine Landwirtschaft. Und man führte die bessere Bezeichnung Taverne, musste aber dafür Handwerksgesellen für eine Nacht kostenlos aufnehmen. Die Kinder Irmgard, Max, Annemarie und Hannelore wurden geboren. Sohn Max übernahm, gab dann aber wegen der Gesundheit die Landwirtschaft auf. Heute bedient Hannelore mit, die Mutter steht noch oft der Küche und bereitet Braten, Pfannengerichte und Fisch zu.

Einige Schicksalsschläge hatte sie wegzustecken. Nicht nur die Mutter starb früh, sondern auch der Mann 1973, dann Geschwister und vor fünf Jahren eine Tochter. Aber sie erfuhr auch viel Hilfsbereitschaft. Für Hobbys blieb "keine Zeit", nur "ab und zu nach Altötting" fuhr sie. Öfter wurde die Wirtschaft in dieser langen Zeit umgebaut, der Saal vergrößert und seit den Siebzigern ist man Vereinsgasstätte der Sportler. Verändert, so erinnert sie sich, haben sich die Ausgehgewohnheiten. Früher ging man nach der Arbeit auf mindestens ein Bier zum Wirt, heute hat das stark abgenommen. Die Jüngeren würden sowieso viel mehr umherfahren. Einiges hat sie in 51 Jahren als Wirtin schon erlebt. Um die Milchleistung einer Kuh für das Milchgeld zu beweisen, es war eine Wette, molk der Bauer seine Kuh vor Zeugen in der Gaststube. "Zuerst habe ich geschimpft, aber dann auch gelacht", erinnert sie sich. Oft schütteten ihr Gäste "nach ein paar Bier" das Herz aus, und manchmal hat sie geantwortet: "Dann ändere Du Dich doch auch einmal".

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