07.11.2005, eb/Eberhard Basler
Zum zwölften Mal seit 1983 veranstaltete der Missionskreis der Pfarrei Gars zusammen mit dem Freundeskreis Agnes Kunze aus Taufkirchen bei München am Wochenende einen großen "Indien-Basar" im Pfarrheim.
Mit ihm unterstützt man alle zwei Jahre die von Agnes Kunze gegründete Kolonie für die Rehabilitation Leprakranker in Dehra Dun und verkauft dort hergestellte Webwaren aus Baumwolle. Sie kommen per Schiff direkt aus Indien und lagern in einem Privathaus in Taufkirchen. Marlies Westermayer und Christl Hocheder von der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Taufkirchen organisieren die Basare und sorgen auch dafür, dass noch Bastelarbeiten und Töpferwaren beigesteuert werden.
Die vielen Besucher des diesjährigen Basars konnten aus einer Fülle farbenfroher Stoffe, schöner Tücher, handgewebter Tischdecken und bunter Teppiche auswählen. Außerdem waren wieder Töpferwaren, Kränze, Trockengestecke und Bastelarbeiten im Angebot. "Jeder eingenommene Euro", so Elisabeth Sperr von der Pfarrei Gars, "geht auf das Missionskonto und ist Hilfe zur Selbsthilfe".
Die Münchner Sozialarbeiterin Agnes Kunze kam, angeregt durch das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk, 1961 nach Nordindien und gründete eine kleine Kolonie, in der die an der Lepra erkrankten oder bereits genesenen Menschen durch eigene Erwerbstätigkeit in die Lage versetzt wurden, ihr Leben allein zu meistern.
"Rehabilitation durch Handweberei" war das Motto, und schon bald hatten sich mehrere Kolonien gebildet. Sie schlossen sich zu einer Einkaufs-Marketing-Gesellschaft zusammen, die heute 300 Mitarbeiter zählt. Es sind vor allem Menschen, die ihre Krankheit überwunden haben und heute durch diese Tätigkeit über ein gesichertes Einkommen verfügen, medizinisch versorgt werden und ihre Kinder in die Schule schicken können. 1998 starb Agnes Kunze, ihr Werk lebt aber weiter und es gibt in Taufkirchen auch einen Freundeskreis all derer, die sie persönlich kannten.