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Dorfentwicklung in Unterreit

10.12.2004, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- 14 Unterreiter nahmen an einem Seminar der "Dorf- und Landesentwicklung" in Thierhaupten bei Augsburg teil. Franz Langstein berichtete jetzt den Gemeinderäten von den Ergebnissen in der Gemeinderatssitzung.

Ziel des Seminars sei es gewesen, eine Dorfentwicklung zu formulieren, die eine Verbesserung der Lebens-, Arbeits- und Wohnverhältnisse in Unterreit zur Folge habe. Vorschläge wurden gesammelt, geordnet, anschließend gewichtet und schließlich sei entschieden worden, was umgesetzt werden solle. Zu einem Ergebnis gelangte man mit einem Rollenspiel, als eine fiktive Marketinggesellschaft versuchte, Investoren nach Unterreit zu locken.

Dabei kam heraus, dass Unterreit eine besonders reizvolle Landschaft habe, eine gewachsene Dorfgemeinschaft, eine gesunde Altersstruktur, gute Verkehrsanbindungen und ein lebendiges Vereinsleben. Andererseits fehle ein Dorfzentrum, Bade- und Übernachtungsmöglichkeiten und verbesserungswürdig sei die Infrastruktur allgemein.

Die Teilnehmer erfuhren, dass eine Dorfentwicklung zeitlich unbefristet sei und dass sie verstärkt soziale und kulturelle Aspekte mit einbeziehe. Deutlich wurde, dass finanzielle Unterstützungen künftig immer mehr davon abhängen, ob damit auch Ziele eines regionalen Konzeptes, beispielsweise innerhalb des "Mühldorfer Netzes" unterstützt werden. Wichtig sei die Beteiligung der Bürger, die zu Beginn meist gut sei, später sei aber "ein langer Atem" erforderlich.

Hilfreich sei ein Leitbild, das unter anderem Ziele definiere. Das sei die Eigenständigkeit der Gemeinde bei Dienstleistungen und in der Nahversorgung, neue Arbeitsplätze, eine menschenfreundliche Verkehrsstruktur, es sollten landschaftliche Reize hervorgehoben und Gemeinschaften gefördert werden. Eine Siedlungsentwicklung müsse "mit Augenmaß" geschehen. Noch innerhalb diesen Jahres sollen einfachere Aktionen geplant werden und die Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Bürgermeister Gerhard Forstmeier kündigte an, dass sich der Gemeinderat noch genauer mit diesen Ergebnissen beschäftigen werde. Dabei könnten bald auch kleinere Maßnahmen besprochen werden, die sofort etwas mit wenig Aufwand beerirkten. Genannt wurde der Einsatz von Schildern oder das Pflanzen von Bäumen. Hilfreich bei der Planung sei insgesamt ein Gemeindeentwicklungsplan, dessen Kosten in Höhe von bis zu 15.000 Euro allerdings mit bis zu 70 Prozent bezuschusst würden.

10.12.2004

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