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Immer Zeit für ein Schwätzchen mit Radfahrern

08.07.2004, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Johann Wimmer aus Eder in der Gemeinde Unterreit feierte jetzt zusammen mit seiner Familie seinen 90. Geburtstag. Eine besondere Freude war das für seine Frau Maria, die an diesem Tag ihren Mann wieder zu Hause hatte.

Beschreibung
Maria Wimmer freut sich, dass ihr Mann seinen Geburtstag zu Hause verbringen kann. Auf dieser Bank sitzend kannten ihn viele Radfahrer. Bildtext
Foto: Günster

Geboren wurde Johann Wimmer am 5. Juni 1914 in Ramering bei Rattenkirchen. Zusammen mit sieben weiteren Geschwistern wuchs er als viertes Kind von Johann und Therese Wimmer auf. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er als Knecht in der Landwirtschaft in der Gemeinde Reichertsheim. Aus der Kriegszeit brachte er aus Italien eine Verwundung mit. Zur selben Zeit wurde wegen dem Männermangel aus der Kriegszeit ein Bauer in Eder gesucht. So machte er sich auf den Weg dorthin und lernte Maria Vorderwestner kennen und lieben, die nur einen Tag nach ihm Geburtstag hat. Beide verstanden sich auf Anhieb und heirateten am 28. April 1947. Das Leben war geprägt von harter Arbeit in der Landwirtschaft, zumal die Gegend am Inn zwar sehr schön, aber auch hügelig und damit schwer zu bewirtschaften ist. Zuerst kam Sohn Hans auf die Welt, dann Sepp, Gerhard, Franz und Georg. Am politischen Leben war er sehr interessiert, samstags und sonntags ging er stets zum Wirt und in der Zeit von 1956 bis 1971 war er Gemeinderat in Wang.

Der älteste Sohn Hans übernahm den Hof, mittlerweile gibt es 14 Enkel. Fortan hatte Johann Wimmer etwas mehr Zeit, die er nutzte um sich auf die Bank vor dem Haus zu setzen und sich mit den Radfahrern auf dem Inntal-Radwanderweg zu unterhalten, der durch den Hof führt. Viele genossen die Unterhaltung, denn es kamen öfter Postkarten von den Bekanntschaften. Als Eder-Oma wurde seine Frau bekannt, sie hilft auch heute noch im Haushalt mit. Leider verschlechterte sich seit einem Schlaganfall vor drei Jahren sein Gesundheitszustand, so dass er seit ein paar Monaten rund um die Uhr gepflegt werden muss, was seine Frau und sein Sohn nicht mehr leisten können. Den Aufenthalt in einem Kraiburger Pflegeheim genieße er trotzdem, er ist ganz braun vom vielen Draußensitzen.

Zum Gratulieren kamen Verwandte und Bekannte, Bürgermeister Gerhard Forstmeier, Nachbarn und Abordnungen von Vereinen. Die Schwestern im Heim sangen ihm ein Ständchen.

13.6.2004

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