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150 Jahre segensreiches Wirken der Franziskanerinnen in Kloster Au

03.05.2004, eb/Eberhard Basler

Vom 2. bis zum 22. Mai 2004 feiert die Kongregation der Franziskanerinnen von Au am Inn ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum. Nachdem Kloster Au ab 750 eine klösterliche Zelle und ab 1122 ein Augustinerchorherrnstift gegeben war, beendete die Säkularisation von 1803 zunächst jäh die Auer Klostergeschichte. Im Jahr 1854 kamen dann Dillinger Franziskanerinnen nach Au und es entstand die selbständige Ordensgemeinschaft der Kongregation der Franziskanerinnen von Au am Inn.
Das segensreiche Wirken der Gemeinschaft begann gleich zu Beginn mit dem Aufbau eines Erziehungsinstitutes für bürgerliche Mädchen sowie mit dem Unterricht in der örtlichen Mädchenvolksschule. Bis heute gründeten oder übernahmen und betreuten die Auer Franziskanerinnen dann verschiedene Kindergärten und Kinderheime, Heimvolksschulen, ein Internat, ein Kinderkrankenhaus, ein Schwesternheim, höhere Mädchenschulen mit zeitbedingt wechselnden Bezeichnungen wie Mädchenmittelschule, Lyzeum, Haustöchterschule und Realschule, eine Haushaltungsschule, ein Bildungshaus sowie mehrere Einrichtungen für Behinderte innerhalb und außerhalb der Erzdiözese München und Freising. Über den Landkreis Mühldorf hinaus bekannt ist heute das nun seit über einem Vierteljahrhundert bestehende Franziskushaus Au am Inn als privates Förderzentrum mit Frühförderstelle, inte-grativem Kindergarten, schulvorbereitender Einrichtung, Franziskus-von-Assisi-Schule für geistig und mehrfach behinderte Kinder, Tagesstätte und Kinderheim sowie verschiedenen Fachdiensten.
Die Kongregation der Auer Franziskanerinnen errichtete ab 1921 Missionsstationen und eine eigene Provinz in Brasilien, heute bestehen dort mehrere Häuser mit Hilfsangeboten für die Bevölkerung und ein Schulzentrum. Die brasilianischen Schwestern arbeiten außerdem in einigen Pfarreien in der Katechese, im Jugend- und Berufungspastoral, in der Gefangenenseelsorge und im Gesundheitsdienst.
Die Wiederbegründung des Klosters Au geht im Gegensatz zu zahlreichen anderen übrigens nicht auf den bayerischen König zurück, sondern auf eine Initiative des damaligen Stadtkaplans Andreas Rödle von Höchstädt bei Dillingen an der Donau. Er machte den Pfarrer von Au am Inn, seinen Bruder Josef, mit dem Wirken der Dillinger Franzis-kanerinnen in Höchstädt bekannt. Josef Rödle wollte nämlich schon länger das ehemalige Augustinerchorherrnstift Au wieder klösterlicher Zweckbestimmung zuführen. So gab es Vorbesprechungen mit den Dillinger Franziskanerinnen, und am 2. Mai 1854 kamen die Handarbeitslehrerin Maria Pia Spar, die Elementarlehrerin Maria Adelheid Dollinger, die Schwester Hedwig Bader und Schwester Maria Ludovika Wille als künftige Oberin mit fünf Kandidatinnen nach Au. Am 22. Mai 1854 fand die feierliche Wiedereröffnung des Klosters Au am Inn durch den Erzbischof Graf von Reisach statt.
1884 eröffneten die Schwestern die erste Filiale in Gars mit Mädchen-volksschule und Kindergarten, 1900 die zweite Filiale in Ramsau mit Kinderheim und Mädchenvolksschule. 1914 übernahmen die Schwestern ein Kinderheim in Stockdorf bei München und in Freilassing die weiterführende Schule für Mädchen. 1921 wurde von den Schwestern im Landkreis Günzburg eine ?Schwachsinnigenanstalt? für bildungsfähige Knaben übernommen und im gleichen Jahr verließen zunächst vier Schwestern ihre Heimat, um in Brasilien die erste Missionsstation zu gründen. 1929 wurde den Schwestern in Armstorf bei Dorfen die Leitung eines Kinderheimes übertragen, 1940 war die vorläufig letzte Neugründung in Gut Aich bei St. Gilgen am Wolfgangssee.
Die Schwesterngemeinschaft der Franziskanerinnen von Au richtet ihr Leben und die apostolische Tätigkeit nach der Regel des heiligen Franziskus aus.
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Der Auftrag der Gemeinschaft war von Anfang an die Erziehung und Bildung junger M?dchen. Die Sorge f?r die Armen hat ihre Wurzeln im Evangelium, der franziskanisch-missionarische Auftrag wird durch die Pr?senz in Brasilien und durch andere Hilfsprojekte zum Ausdruck gebracht. Unter anderem hat die Kongregation vor ?ber zehn Jahren die Tr?gerschaft f?r den ?Freundeskreis Rum?nienhilfe? ?bernommen.

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