01.03.2004, eb/Eberhard Basler
Irene Folger und Uli Hemetmayr aus Gars wurde heuer ein langgehegter Traum erfüllt: Das tanzsportbegeisterte Paar hatte sich im letzten Jahr schon einmal vergeblich als Debütanten für den Wiener Opernball beworben, aber im Jahr 2004 klappte es dann doch: Ende letzter Woche kehrten beide strahlend von ihrem Aufenthalt in der österreichischen Hauptstadt zurück. Die Daheimgebliebenen hatten sie bereits im Fernsehen ?bewundern können?.
Wie, so fragt sich der Nichteingeweihte, kommt man denn als Debütant auf den Wiener Opernball? Irene und Uli erklärten den eigentlich recht einfachen Vorgang, den sie selbst auch erst von ihrer Verwandtschaft in Österreich erfuhren: Da die Verantwortlichen des Wiener Opernballs nicht nur berühmte Persönlichkeiten für das ?Eröffnungs-kommitee? haben wollen, nimmt man auch Bewerbungen von ?Normalbürgern?, gerne an. Diese dürfen allerdings nur zwischen 17 und 24 Jahre alt sein und müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen, die sie in ihren ausführlichen Bewerbungen mit Lebenslauf deutlich kundtun sollten. Irene und Uli konnten da schon einiges in die Waagschale werfen: Tanzsport, die Beherrschung perfekten Wiener Walzers in Linksrichtung und langjährige Mitwirkung in einer Faschings-Showgarde.
Die Kosten für die nur ein einziges Mal erlaubte Teilnahme als Debütant sind übrigens für solche Glückspilze nicht allzu hoch: Im Gegensatz zu den ?normalen? Ballbesuchern zahlen die Auserwählten des Eröffnungskomitees außer der Fahrt nach und dem Aufenthalt in Wien nur den pflichtgemäßen, am Samstag und Sonntag vor dem Ball stattfindenden zwölfstündigen Choreografie-Tanzkurs (100 Euro) im Opernhaus, der für unsere Beiden kein Problem bildete. Selbst gestellt werden muss außerdem die einheitliche Kleidung, ein Frack bei ihm und ein schneeweißes Kleid mit Handschuhen bis über die Ellen-bogen bei ihr. Das Ballkrönchen vom Swarowski-Crystal hatte übrigens einen Wert von 480 Euro und wurde den Damen als Andenken geschenkt.
Eine erste Bewährung hatte das Debütenten-Paar dann bei der Generalprobe des Wiener Opernballes zu bestehen, die mit 5.000 Besuchern ausverkauft war. Für Probleme aller Art stand viel Personal bereit, zum Beispiel eine Schneiderin, falls am Kleid etwas nicht in Ordnung war. Übrigens kamen heuer 29 der 168 Paare aus Deutschland. Und das Schönste an der Sache: Nach dem Eröffnungs-kommitee, dem Debüt, konnten Irene und Uli den Ball ganz für sich alleine weiter gestalten und genießen ? bis zum Ende am Freitag um fünf Uhr früh.