02.02.2004, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Ein größeres Thema in der Unterreiter Bürgerversammlung war die Erweiterung des Wanger Friedhofes. Enttäuschung und verhärtete Fronten wurden bei den Wortmeldungen hörbar.

Auf wenig Verständnis stieß die Weigerung der Kirche, diese notwendige Vergrößerung zu bezahlen, obwohl sie aus dem Friedhof laufend Gebühren einnehme und die Gemeinde den benötigten Grund kostenlos zur Verfügung stellen würde. Die Gemeinde möchte andererseits nur dann die Erweiterung bezahlen, wenn sie auch den Friedhof komplett übernehmen kann. Während der Gemeinderat nun diese beiden Möglichkeiten offen ließ, wusste der Wanger Kirchenpfleger Konrad Zeiler, dass die Kirche bereits entschieden hätte, kein Geld für eine Erweiterung auszugeben. Somit solle der Friedhof an die Gemeinde übergehen. Noch nicht einmal die Rücklage der Kirchengemeinde dürfe für diesen Zweck ausbezahlt werden, so sei die Anweisung.

Bürgermeister Gerhard Forstmeier versicherte in der Versammlung, dass sich diese Einrichtung finanziell tragen müsse und das damit kein Gewinn erwirtschaftet werde. Die Erweiterung müsse die Gemeinde sogar teilweise vorfinanzieren. Einigkeit herrschte lediglich darüber, dass ein Vorschlag des Ordinariats, auf dem Wanger Friedhof 30 zusätzliche Gräber zu den vorhandenen 130 unterzubringen, nicht realistisch sei.

Während der frühere zweite Bürgermeister Leonhard Mittermair meinte, dass man "schon früher etwas hätte tun sollen", entgegnete der frühere Gemeinderat Franz Mühlhauser, dass die Gemeinde sehr wohl etwas getan habe. Damals sei sogar ein Grundstück gekauft worden. Außerdem habe "noch jeder eingegraben werden können". Kurz angesprochen wurde auch die Möglichkeit einer Urnenwand. Derzeit würden diese Gefäße in das Grab gelegt. Bürgermeister Forstmeier verwies auch auf 21 Parzellen, die der Kirche regelmäßig Erbpachtzins aus der Gemeinde einbrächten, erwähnte aber auch, dass es dafür in Kirchenverwaltung und Ordinariat unterschiedliche Ansprechpartner gebe.