02.02.2004, kg/Karlheinz Günster Unterreit -- Der Wanger Friedhof, die Finanzen der Gemeinde, Baugebiete und die Abwasserentsorgung waren die Themen in der Unterreiter Bürgerversammlung. Das Interesse war wie immer groß, das Gasthaus Venus bis auf den letzten Platz besetzt. Zuerst stellte Bürgermeister Gerhard Forstmeier Zahlen der Gemeinde vor: 1.733 Menschen haben in Unterreit Erst- und Zweitwohnsitz, es gab sieben Sterbefälle und 14 Geburten, aber mit vier "leider sehr wenig Trauungen". Die Einnahmen aus der Grundsteuer A liegen bei 73.539 Euro, die aus der Grundsteuer B bei 87.707 Euro, aus der Schlüsselzuweisung kommen 362.484 Euro, und der Anteil an der Einkommenssteuer betrage 285.033. Letzteres entspreche einem leichten Rückgang, es sei aber abzusehen, dass der Posten wieder steige. Zu den größeren Ausgaben gehören die Solidarumlage in Höhe von 69.458 Euro, die Kreisumlage mit 408.936 Euro, die VG-Umlage mit 114.380 Euro und die Schulumlage mit 189.000 Euro. Das Problem mit der zu hohen Gewerbesteuervorauszahlung sei mittlerweile gelöst, die Einnahmen aus der Eon, der früheren Ruhrgas, habe man wegen der Übernahme mit Null ansetzen müssen. Wäre das früher gekommen, "hätten wir den Offenbarungseid leisten müssen", so Forstmeier. Ihn habe diese Gewerbesteuerangelegenheit "manche Stunde um den Schlaf gebracht". Trotz allem lobte er das bisherige Entgegenkommen der Ruhrgas, die, auch wenn es um Zahlungsfristen ging, immer kooperativ gewesen sei. Die Gemeinde verfüge jetzt sogar über 380.000 Euro, wobei 300.000 Euro in der notwendigen Rücklage verbleiben sollen. Jetzt habe sich gezeigt, dass die Erhöhung der Steuern 1998 richtig gewesen sei. Er empfehle, dass diese Erhöhung nächstes Jahr wieder rückgängig gemacht werde, sagte der Bürgermeister. Auch andere Kredite laufen jetzt nach und nach aus, die letzten 2007, so dass der Gemeinde jetzt allmählich wieder mehr Geld zur Verfügung steht. Insgesamt gebe es einen Schuldenstand von 470.650 Euro. Aktuelle Baugebiet in Unterreit sind "Wang I", "Wang II" "Hollinger Feld", "Reiter Feld" und "Einharting West". Zum Teil würde bald die Erschließung abgerechnet. Froh sei man über das drei Hektar große Gewerbegebiet "Am Haselnussberg", den Grund brauche man glücklicherweise erst bezahlen, wenn auch die Parzellen vergeben seien. Dafür habe die Gemeinde mittlerweile auch ein Ökokonto mit 2,15 Hektar, das möglichen Baugebieten in der Größe von sechs Hektar entspreche. Eine dieser Flächen liege gleich am Haselnussberg und rief heiteres Gelächter hervor, als Bürgermeister Forstmeier mitteilte, dass dort in Zusammenarbeit mit Behörden ein "Versuch" gestartet würde. Die eine Hälfte würden Schafe abgrasen, die andere würde gemäht: "Ich weiß auch nicht, was da für Blumen wachsen sollen". Gerüchte, wonach die ehemaligen Lehrerwohnungen zu billig verkauft worden seien, widerlegte er mit Zahlen. Gelöst werden müsse das Abwasserproblem der Gemeinde. Dazu gab es auch mehrere Wortmeldungen. Die gemeindliche Kläranlage sei überlastet, es gebe die Möglichkeit der Erweiterung oder die eines Anschlusses einiger Gemeindeteile nach Gars. Diese Erweiterung könne durch Anhebung der Gebühren oder durch Beiträge je Geschossfläche bezahlt werden. Zudem solle die Wanger Firma Reischenbeck auf die eigene Kläranlage verzichten, und für die gesamte Gemeinde solle ein gesetzlich vorgeschriebenes Abwasserkonzept erstellt werden. Allerdings habe der Freistaat bereits die Förderung der Nachklärung für heuer gestrichen. Weil sich Unterreit über einen große Fläche erstrecke, geht Forstmeier wegen der unwirtschaftlich langen Leitungen von Einzelkläranlagen aus. Grünthal würde ebenfalls angeschlossen, das habe die Abstimmung in einer Versammlung ergeben, denn wegen dem undurchlässigen Boden "versickert dort nichts". Ein Problem könnte auf den Kindergarten zukommen, der Nachwuchs bleibt aus. So könnte ab der übernächsten Saison die dritte Gruppe wahrscheinlich entfallen. Nach der finanziellen Erholung konnte sich der Bürgermeister vorstellen, dass jetzt allmählich das Wanger Feuerwehrhaus und die Umkleidekabinen für den Sportverein mit Zuschüssen durch die Gemeinde angegangen werden. Notwendig sei auch der Straßenbau am Krötzinger Kreuz und nach Taufkirchen und der Ersatz zweier Feuerwehrfahrzeuge für Elsbeth und Grünthal. Das bedürfe allerdings noch der Zustimmung des Gemeinderates. Fortgeführt werden soll die Asphaltierung von Hofzufahrten, die nach wie vor gefördert würden. Mit Kosten von rund 30 Euro müssten die Anlieger je laufendem Meter rechnen. Bürger beklagten, dass die schmale Straße von Wang nach Oberreith sogar von Tiefladern befahren würde. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Forstmeier bei allen auch dafür, dass "wir miteinander reden können". |
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