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Nach sieben Kilometern in Waldkraiburg

23.11.2003, kg/Karlheinz Günster

Unterreit/Kraiburg/Waldkraiburg -- Die sieben Kilometer lange Kanalverbindung von Einharting in die Waldkraiburger Kläranlage steht. Das Abwasser kann fließen, die ersten Einhartinger aus der Gemeinde Unterreit sollen noch in diesem Monat anschließen können. Jetzt kamen die Bürgermeister aus Unterreit, Kraiburg und Waldkraiburg am Übergabepunkt zusammen und besichtigten auch die Waldkraiburger Kläranlage. Hier bei Beckenlehen unter diesem Kanaldeckel fließt
Einhartings Abwasser in das Kraiburger Netz. Hier bei Beckenlehen unter diesem Kanaldeckel fließt Einhartings Abwasser in das Kraiburger Netz. Von links: Unterreits Bürgermeister Gerhard Forstmeier, Waldkraiburgs Bürgermeister Siegfried Klika, Kraiburgs Bürgermeister Georg Loher, Geschäftsführer der Waldkraiburger Stadtwerke Rudolf Hauschild und Ingenieur Ludger Herrmann von INFRA.

Unterreits Bürgermeister Gerhard Forstmeier bedankte sich bei den beteiligten Gemeinden, den Bürgermeistern und Firmen für die guten Zusammenarbeit. Zu Beginn der Planungen habe man vor der Entscheidung gestanden, eine eigene Anlage zu bauen, oder die Idee des Rosenheimer Planungsbüros INFRA aufzugreifen und die Waldkraiburger Kläranlage mitzunutzen. Diese Idee wurde der Öffentlichkeit im September 2001 vorgestellt. Zwar habe es einige "punktuelle" Schwierigkeiten gegeben, weil die Leitung zum Teil durch privaten Grund verlaufe, aber das habe man bewältigen können.

Der größte Teil der Arbeiten, das Verlegen und die Hausanschlüsse, wurden im vergangenen dreiviertel Jahr durchgeführt. Mit 300 Einwohnerwerten habe sich Unterreit "eingekauft" in Waldkraiburg, es gebe noch die Option für weitere 250. In der Waldkraiburger KläranlageNach rund sieben Kilometern kommt das Einhartinger Abwasser hier in der Waldkraiburger Anlage an. Das schauen sich, von links, Kraiburgs Bürgermeister Georg Loher, Unterreits Bürgermeister Gerhard Forstmeier und der Geschäftsführer der Waldkraiburger Stadtwerke Rudolf Hauschild an.

Ingenieur Ludger Herrmann von INFRA erklärte die Technik: Die Abwässer in Einharting fließen bis zur Pumpstation am Hang. Dort wartet es in zwei je 400 Liter fassenden Behältern auf den Transport mit acht Bar Druck über 65 Höhenmeter Differenz nach Beckenlehen. Von dort fließe es wieder von selbst abwärts in das Kraiburger Kanalnetz. Das passte dort auch gerade in die laufenden Kanalbaumaßnahmen mit einem Volumen von sechs Millionen Euro, wobei der dritte Bauabschnitt noch bevorsteht, berichtete Kraiburgs Bürgermeister Georg Loher.

Willkommen sind Einhartings Abwässer in Waldkraiburg, sagten übereinstimmend Bürgermeister Siegfried Klika und der Geschäftsführer der Stadtwerke, Rudolf Hauschild. Die Kläranlage sei für 80.000 Einwohnerwerte ausgelegt, Abwässer der Industrie, aus Kraiburg, Aschau und jetzt Einharting würden hier geklärte, die Auslastung sei nahezu optimal. 18.000 Euro habe man voriges Jahr in die Stickstoffbehandlung investiert, zudem würde immer mehr Klärschlamm selbst verbrannt und zu Energie umgewandelt. Das alles könne eine kleine Anlage in einer Gemeinde kaum leisten, was auch ein Grund für den Anschluss Einhartings war. Es sei begrüßenswert, so Waldkraiburgs Bürgermeister Klika, dass Gemeinden zusammenarbeiten und dass dabei über den "eigenen Tellerrand hinausgeschaut wurde". Zumal solche Maßnahmen nicht einfacher würden, weil staatliche Förderungen wegfielen. Allgemein wurde die "sehr gute Zusammenarbeit" gelobt.

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