09.09.2003, kg/Karlheinz Günster Grünthal -- Seit 100 Jahren gibt es die
Katholische Landjugend in Grünthal. In dieser Zeit wurde der
Verein wurde sogar einmal aufgelöst, neu gegründet,
umbenannt, und es sind viele Ortsvereine daraus entstanden.
Anläßlich des Jubiläums schaute der Vorstand in die
alten Geschichtsbücher des Vereins. Eine Fahrzeugweihe in den 30-er Jahren mit
Maibaumaufstellen. Lückenlos ist das Vereinsleben nicht dokumentiert, deshalb sind auch nur noch vier Gründungsmitglieder mit Namen bekannt, nämlich Martin Linner, Ludwig Linner, Viktor Niedermeier und Jakob Grünauer. Wie es in der damaligen Zeit üblich war, tat man sich zwecks gemeinsamen Zeitvertreibs zusammen und gründete als zweiten Verein in Grünthal nach den Schützen einen Burschenverein. Es wurden Feste gefeiert und auch Theater gespielt. Zwar traten die Mädchen und Frauen nicht offiziell auf, aber sie waren von Anfang an mit dabei, vor allem bei den Theateraufführungen. 1911 wurde eine Fahne gekauft, die schon einmal
restauriert wurde. Diese Arbeit steht nun wieder an. Die
Auflösung erfolgte um 1933 herum durch die Nazis, es mussten
sogar die Bücher vernichtet werden. Das ist auch der Grund
dafür, dass die Chronik bis zu dieser Zeit nicht
vollständig ist. Ein Teil des Vorstandes
in den neuen KLJB-Grünthal-T- Shirts: Barbara Hauner, Vitus
Seidl, Christiane Koblbauer, Franziska Kobus und Andreas
Gottbrecht. Die Neugründung erfolgte 1951, zwei Jahre später feierte man das 50-jährige Jubiläum. Verschiedene Neigungen und Vorlieben der Mitglieder drückten sich im Schuhplatteln, Musizieren und im Theaterspielen aus. So entstanden unter anderem die Blaskapelle und der Theaterverein aus dem Burschenverein. Die Umbenennung war 1964, fortan nannten sich die Mitglieder Katholische Landjugend, integriert in der Landjugendbewegung Bayern. Neben Tanzabenden standen zusätzlich Gruppenstunden und Altennachmittage auf dem Programm. Eine besondere Zeit erlebte die Landjugend für rund zehn Jahre ab 1984, ein extra Partyraum im alten Schulhaus wurde gut genutzt, so dass es den Bewohnern irgendwann zuviel wurde. Die Renovierung der Hauptunterkunft im Pfarrhof stand heuer nach einem Rußschaden an, da reichte die Zeit einfach nicht, das 100-Jährige Bestehen ausgiebig zu feiern. Aber ein Weinfest war doch drin, mit dem man zudem neue Wege gegangen sei. Für die Jugend wurde es ein Erfolg. Genauso die Rocknacht im Fasching als Ersatz für den Ball. Das sei trotz mancher Befürchtungen richtig gewesen, freute sich Vorstand Andreas Gottbrecht. Ein Problem des Vereines sei naturgemäß die fehlende Kontinuität. Spätestens mit der Heirat melden sich Mitglieder ab. Vor zehn Jahren habe das Durchschnittsalter rund 25 Jahre betragen, so Kassiererin Franziska Kobus, heuer sind es 17 Jahre. Da machen sich schnell fehlende Autos und Führerscheine bemerkbar. Derzeit treffen sich die rund 20 Mitglieder meistens donnerstags im Pfarrhaus zum Ratschen und Pläne schmieden. |
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