02.08.2003, eb/Eberhard Basler
Mit einem gelungenen Heimatabend und einem Gartenfest feierte der Trachtenverein Allmannsau-Lengmoos jetzt sein 80jähriges Gründungsjubiläum. Margit Berger hatte viele Gruppen in die schön geschmückte Wirtshalle beim Berger in Lengmoos eingeladen, und die vielen Besucher aus nah und fern konnten sich einen guten Überblick zu heimatlichem Brauchtum und Musikschaffen verschaffen. Erster Bürgermeister Georg Otter aus Gars und Vereinsvorstand Franz Ott waren einer Meinung: Der Trachtenverein leistet viel für die Heimatpflege.
Der vom Bayerischen Rundfunk bekannte Willi Großer aus Starnberg führte durch das Programm des Heimatabends und würzte die thematisch aufgegliederten Musik- und Tanzblöcke mit netten altbayerischen Geschichten, Gedichten und Späßen. Er stellte mit Recht fest, dass die Altbayern ein sehr musischer Stamm seien, sich allerdings mit der Konversation etwas schwerer täten, vor allem gegenüber den ?Zuagroastn?.
Das Thema des ersten Blocks gab der junge, musikalisch und vom Auftritt her gut geschulte Moosbacher Viergesang aus dem Raum Bad Endorf vor: ?Jessas Leit, heit gibt?s a Musi!? Die Kirchleitn-Sooatnmusi aus Wasserburg und Umgebung zeigte anschließend perfekt, welche Instrumente man für einen herrlich vollen Saitenklang vereinen kann: Da waren Zither, Gitarren, Harfe, Hackbrett und ein Kontrabass ?im Spiel?. Die aus Griesstätt-Kirchloibersdorf stammende ausgezeichnete ?Hirschberg-Zithermusi? wiederum bestach durch die Begleitung mit einer fünfzehnsaitigen Kontragitarre. Die bei Gars beheimateten und für ihre Ausdruckskraft bekannten Huttenstätter Sänger trugen herrliche Geschichten aus dem ländlichen Alltag vor. Die Trachtenblaskapelle Ramsau schließlich, bekannt für ihren großen und gut ausgebildeten Klangkörper, spielte eigene Stücke und begleitete die zahlreichen gekonnten Auftritte der Trachtenjugend sowie der Aktiven des Jubelvereins. Auch Tänzer anderer Vereine beteiligten sich bei einigen Darbietungen.
Der zweite Block befasste sich mit der Jagd und den Wildschützen, Willi Großer erläuterte den Grund der vielen Wilderer in früherer Zeit. Dann ging es um die Vergnügungen und den Sonntag auf dem Land, der manchmal auch mit einer zünftigen Schlägerei endete. Schutzheilige, die Erntezeit und Bittgänge standen schließlich beim letzten Block im Mittelpunkt. Willi Großer vergaß auch nicht, die Tiefen des früheren bayerischen Dialekts ?auszuloten? und daran zu erinnern, dass genau festgelegt war, ?wer was zu wem? sagen durfte. Am Schluss verabschiedeten sich die Trachtengruppen mit ganz besonderen Tänzen und Willi Großer stimmte ein Schlusslied mit allen Besuchern an.
Am Sonntag traf man sich mit der ganzen Bevölkerung zum durch die Huttenstätter Sänger umrahmten Festgottesdienst in der Kirche, und nach dem Mittagstisch bot das Gartenfest erneut viel Gelegenheit zu gemütlichem Beisammensein und vielen Aufführungen bayerischen Brauchtums. Es spielte die Tanzlmusi Traunthal.