24.02.2002, eb/Eberhard Basler
-Im ?zum Rathausstüberl? umgestalteten erweiterten Sitzungssaal begrüßte Erster Bürgermeister Georg viel Prominenz des öffentlichen Lebens der Region sowie verdiente Bürger der letzten Jahrzehnte in der Großgemeinde zur Feier ?30 Jahre neue Marktgemeinde Gars am Inn?.
Im August 1966 hätten sich die Bürger des damaligen Marktes Gars - er umfasste nur den Ortskern bis zum Beginn der Hauptstraße - und von Klostergars zum freiwilligen Zusammenschluss entschieden, begann Otter seinen Streifzug durch die jüngere Garserr Geschichte. 503 der 720 Wahlberechtigtebn hätten abgestimmt, es gab 410 Ja-Stimmen.
Nachdem dann fünf Jahre später ?zur Stärkung der Verwaltungskraft und der Verbesserung der Lebensverhältnisse? (Innenminister Bruno Merk) Überlegungen zu einer bayerischen Gemeindegebietsreform wieder forciert und mit der Aussicht finanzieller Förderung verbunden wurden, entstand die heutige Marktgemeinde aus den ehemaligen Kommunen Markt Gars, Lengmoos, Mittergars und Au am Inn.
Die damals erstellten Wunschlisten für Ausbau nicht befestigter Straßen, Neugestaltung von Ortsdurchfahrten, Anschaffungen von Feuerwehrgerät, Ausbau von Schulen, Kindergärten und Sportanlagen sowie von Wasser- und Abwassernetzen seien heute zu einem großen Teil abgearbeitet, so Otter. Die Gebietsreform habe sich bewährt, die Verwaltung in der VG sei sehr effektiv. 1984 wurde das neue Rathaus gebaut. In den letzten 12 Jahren habe man 25 Millionen Mark in die zentrale Abwasserbeseitigungsanlage investiert, die heute auch die Gemeindeteile Au, Mittergars und Gars Bahnhof umfasse. Die Herausforderungen der Gebietsreform seien also gemeistert worden, die Lebensqualität sei erhalten und auch verbessert worden. Dennoch gebe es neue negative Erscheinungen im ländlichen Raum, denen es heute gegenzusteuern gälte. Für ihn gelte weiterhin: ?Den Markt und die Dörfer als Heimat erhalten und egstalten?. Die Keimzelle allen politischen Lebens sei die Kommune, die in ihrer Selbstverwaltung und finanziellen Ausstattung gestärkt und nicht geschwächt werden müsse.
Landrat Erich Rambold gratulierte zum Geburtstag und erwähnte die maßgebliche ?Regie? des damaligen Wasserburger Landrats Josef Bauer bei der Gebietsreform. Die heutige Gemeinde Gars sei eine Einheit mit gesicherter Zukunft. Auch die zunächst skeptisch betrachtete Einrichtung von Verwaltungsgemeinschaften sei zum Beispiel hier in Gars ein großer Erfolg geworden. Dem Kloster dankte Rambold für die ?mutigen Entscheidungen? Anfang der siebziger Jahre zur Einrichtung des Instituts für Lehrerfortbildung und zur Zusammenarbeit mit dem Landkreis zum Aufbau des erfolgreichen Garser Gymnasiums.
Landtagsabgeordneter Arnulf Lode stutzte zunächst angesichts der 30-Jahrfeier des ?neuen? Marktes Gars und wies auf dessen eigentlich 1200jährige Geschichte auf der Innterrasse hin. Über die letzten Jahrzehnte sei eine sehr erfolgreiche Gemeindepolitik betrieben worden.
Die Feier wurde vom Zitherquartett Sylvia Bobenstätter, Pia Grandl, Margit Koziol und Anna Hundschell musikalisch gekonnt umrahmt. Die Gruppe war heuer Bundessieger beim Wettbewerb ?Jugend musiziert? geworden. Während der von den Gemeindebediensteten betreuten Verpflegung des Abends an einem reichhaltigen Buffett trat Justin Zieglgänsberger als vielbeklatschter ?Huberbauer von Mittergars? auf und berichtete allerlei herrliche ?Erlebnisschmankerl?, wobei weder die Einheimischen noch die Gäste zu kurz kamen. Schließlich trank er mit ?Herrn Lotte? und dem Landrat ein Prost auf das Jubiläum mit ?reinem Mittergarser Wasser?.