11.08.2008, eb/Eberhard Basler
Ein großes Fest feierte das Redemptoristenkloster Gars anlässlich seines 150jährigen Bestehens zusammen mit der ganzen Bevölkerung und vielen Ehrengästen aus nah und fern.
Zu besonderen Höhepunkten wurden außer der feierlichen Pontifikalmesse am Sonntag und dem anschließenden Festzug besonders auch die Vesper zu Ehren des Ordensgründers hl. Alfons Maria von Liguori, die musikalische Zeitreise mit dem Grassauer Blechbläserensemble und das abendliche Fest im Klostergarten mit einem Kunstwerk aus Licht und Musik von Nick & Clemens Prokop.
Am Festsonntag kamen auch viele Ehrengäste des öffentlichen und kirchlichen Lebens nach Gars, unter ihnen die Vertreterinnen und Vertreter aus den Klöstern der Region, Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer, Landrat Georg Huber und Bezirksrätin Annemarie Haslberger.
Auch die zu einer offiziellen Partnerschaftsbegegnung nach Gars gekommenen Freunde aus dem französischen Azay le Ferron waren mit ihrem Pfarrer Pierre Rancon sowie durch französisch gesprochene Teile der Liturgie voll in die Feiern eingebunden.
Pater Rektor Hans Rehmet freute sich bei seiner Begrüßung in der übervollen Pfarr- und Klosterkirche vor allem auch über die große Beteiligung der gesamten Bevölkerung sowie der Vereine und gesellschaftlichen Gruppierungen. Das zeige das gute Miteinander kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Gars.
Propst Werner Thanecker vom Augustiner-Chorherrn Stift Reichersberg am Inn in Oberösterreich zelebrierte die Festmesse und verkörperte stellvertretend das Jahrhunderte lange segensreiche Wirken dieses Ordens in Gars: Der Salzburger Kleriker Boso hatte das Kloster 768 gegründet, ab etwa 1125 machten die Augustiner Chorherren aus Gars am Inn ein Seelsorgszentrum für die ganze Region, und nach der Säkularisation kehrte dann 1858 durch die Redemptoristen wieder klösterliches Leben in die Gebäude ein.
In seiner Predigt verwies der Propst darauf, dass die Redemptoristen keinen leichten Anfang in Gars hatten, sich aber mit viel Kraft allen Herausforderungen stellten und ein blühendes Klosterleben schufen. Stets gelte es, aus den endlosen Quellen und dem großen Fluss des Glaubens und der Liebe Gottes den Mut für eine positive Lebensgestaltung zu schöpfen und keine Zukunftsangst zu haben.
Pfarrverbandsrats-Vorsitzende Petra Eder gratulierte herzlich zum Jubiläum: "Wir können uns glücklich schätzen, ein so großes weitbekanntes Kloster bei uns zu haben!" Ordensleute seien Spezialisten für Gott, und das ziehe sich auch wie ein roter Faden durch die letzten 150 Jahre. Eder bedankte sich vor allem für die laufende Mithilfe der Patres und Brüder bei der Gemeindearbeit, als Pfarrer oder für Aushilfen ganz im Sinne des Seligen Paters Kaspar Stanggassinger: "Tun was der Tag verlangt!"
Sie überreichte ein gemaltes Bild der sechs Kirchen im Pfarrverband und gelbe Rosen an die entsprechenden Patres und Brüder. Die Festmesse wurde musikalisch umrahmt von der Chorgemeinschaft Maria Himmelfahrt, einem Bläserquintett und Instrumentalisten.
Zu Beginn des Festwochenendes hatte man des heiligen Alfons gedacht: Er lebte in Neapel und gründete 1732 die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen als missionarische Gemeinschaft zur Verkündigung des Evangeliums mit derzeit weltweit etwa 5.600 Mitgliedern.
Stehende Ovationen gab es in der "bis auf den letzten Klappstuhl" gefüllten Kirche am Ende vom Konzert des Grassauer Blechbläserensembles am Samstagabend: Für das Garser Klosterjubiläum hatte man sich eine wunderbare "musikalische Zeitreise" von Georg Friedrich Händel über Johann Sebastian Bach bis hin zur Moderne mit Arvo Pärt und Werner Pirchner ausgedacht und fantastisch interpretiert.
Pater Dr. Anton Dimpflmaier, der auch bei der Auswahl der Stücke mitgewirkt hatte, verwies in seinen verbindenden Texten auf wichtige Zeitereignisse beim Redemptoristenorden. Die Spenden der Besucher kamen der Arbeit von Pater Wilhelm Mayer in Brasilien zugute.
Am Sonntagabend feierte man zum Abschluss dann noch im Klostergarten ein Fest mit der Bevölkerung, Nick und Clemens Prokop zeigten nach Einbruch der Dunkelheit in einer "Open Air-Show" an der.
Ostfassade des Klosters das Kunstwerk "Living Walls" aus Licht und Musik.