24.04.2008, kg/Karlheinz Günster
Einharting -- Dass sie einmal 90 Jahre alt wird, hätte sie nie geglaubt. Therese Lentner aus Kaltenbach in der Gemeinde Unterreit feierte jetzt dieses seltene Fest. Gefreut hat sie nicht nur der Besuch der Familie und Nachbarn und Freunden, sondern auch der des Bürgermeistter Gerhard Forstmeier und des Pfarrers.
Schon einige Male ist sie in ihrem Leben umgezogen, konstant blieb sie die letzten 35 Jahre in Kaltenbach. Therese Lentner kam in Freimehring bei Rechtmehring zur Welt, die Eltern hießen Anna und Anton Reichhart. Mit vier Geschwistern wuchs sie auf. Sehr früh starb ihre Mutter. Bald schon musste sie in der Landwirtschaft mithelfen und nicht einfach war für sie die Kriegszeit. In Haag half sie in einem Kohlengeschäft mit, in Rosenheim war sie Hausmädchen, dann zog sie es nach Nußdorf. Noch in Rosenheim lernte sie ihren Mann Thomas Lentner kennen, der aus Gars Bahnhof stammte. Mit ihm zog sie wieder zurück, die Heirat war 1951, Anneliese und Georg und Thomas, der aber mit eineinhalb Jahren ertrunken war, wurden geboren. Während Männner eher mit Baumfällen beschäftigt sind, war sie später lange Zeit diejenige, die welche gepflanzt hat und das jahrenlang für den Grafen Thoerring.
Mit ihren 90 Jahren versorgt sie sich immer noch selbst, wenn auch das Treppensteigen nicht mehr geht. Sie verfolgt kritisch die Nachrichten, ,,die Politik kimmt mir ned aus``, liest gerne Zeitungen und schaut fern. Eine besondere Rolle spielen hilfsbereite und freundliche Postboten, die ihr Lesestofff mitbringen und oft kleinere Handreichungen erledigen. Auch die Familie schaut nach ihr. Über ihre fünf Enkel und vier Urenkel freut sie sich. Sehr gerne sitzt sie auf ihrer Bank vor dem Haus in der Sonne und genießt die Tage.