13.10.2007, eb/Eberhard Basler
Heuer jährte sich der 180. Todestag des Komponisten geistlicher Musik und Augustiner Chorherrn vom Chiemsee, Norbert Hauner. Auf Frauenchiemsee wurde aus diesem Anlass bereits eine Gedenktafel enthüllt (wir berichteten). Die Pfarrei Au am Inn ehrte ihren berühmten Sohn jetzt ebenfalls mit einem Gedenkkreuz an der Stelle seines Geburtshauses am Stampflberg...:
Andreas Rauscher und Richard Steinbichler aus dem Garser Ortsteil Au initiierten und organisierten die Aufstellung, die Kulturstiftung der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg förderte das Projekt. Anlässlich der am Wochenende in Aschau stattfindenden InnHügelLand-Dult der Gemeinden Aschau, Gars, Jettenbach, Kirchdorf, Reichertsheim und Unterreit fand nun am gestrigen Sonntagmorgen bei herrlichem Wetter die Einweihungsfeier statt.
Ein Bus brachte auch Dultbesucher nach Au, im Anschluss gab es einen Bittgang vom Kreuzweg nach Aschau zum Festgelände. Die Feuerwehr Au sorgte für die Sicherheit vor Ort. Pfarrer Pater Ulrich Bednara beleuchtete bei der Feier noch einmal kurz den Lebensweg des Komponisten, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch die Gesänge zum ersten deutschen Liederbuch der römisch-katholischen Kirche, dem Landshuter Gesangbuch, verfasste:
Geboren am 14. Februar 1743 und in der Auer Klosterkirche getauft, wuchs er in der Hofmarkswirtschaft zu Mödling am Stampflberg auf. In Salzburg zum Priester geweiht, war er anschließend Augustiner Chorherr und auch Dekan im ehemaligen Stift Herrenchiemsee. Dort erlebte er die Säkularisation und Aufhebung der Klöster 1803 hautnah mit. 17 Jahre wirkte er danach noch auf Frauenchiemsee als Erzieher, Musiklehrer und Beichtvater der dortigen Benediktinerinnen.
Zu der musikalisch vom Kirchenchor und dem Bläsertrio unter der Leitung von Martin Kebinger und Beate Moser mit Kompositionen aus dem Landshuter Gesangbuch umrahmten Segnung des Gedächtniskreuzes war neben den Repräsentanten des kommunalen und kirchlichen Lebens auch Johann Hauner aus Unterzarnham in der Gemeinde Unterreit gekommen, Nachfahre von Norbert Hauner in der sechsten Generation.
Richard Steinbichler schwärmte bei seinem Dank an alle Beteiligten an dem Gemeinschaftsprojekt vor allem auch von der unvergleichlichen landschaftlichen Lage des Juwels Au am Inn mit seinem Stampflberg. Mit dem Gedenkkreuz habe man jetzt ein weiteres Kleinod hinzugefügt. Das wertvolle schmiedeeiserne Renaissance-Kreuz aus dem späten 17. Jahrhundert sei ein Geschenk der Stadt und des Heimatmuseums Wasserburg und von Armin Göttler liebevoll restauriert worden. Auuf einer Tafel neben dem Kreuz ist ein Bild des nicht mehr existierenden Geburtshauses von Hauner zu sehen.
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Die Initiatoren Andreas Rauscher (links) und Richard Steinbichler mit Pfarrer Pater Ulrich Bednara am Norbert-Hauner-Gedächtniskreuz.