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WILLY REICHERT ZUM SIEBZIGSTEN

15.05.2007, eb/Eberhard Basler

"Siebzig Jahre Willy Reichert" - ein Grund für den bekannten Wasserburger Kunstmaler, mit einer Geburtstagsausstellung in den Zehentstadl nach Kloster Au am Inn zu gehen. Gezeigt werden dort an allen Mai-Wochenenden jeweils Samstag und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr in den Jahren 2006 und 2007 entstandene Aquarelle und Ölbilder.
Der 1678 von den Augustiner Chorherrn errichtete altehrwürdige Auer Zehentstadl wurde Jahre lang für rund 1,3 Millionen Euro saniert, renoviert und ausgebaut. Aus sehr vielen Töpfen bekam die Gemeinde Gars dazu Fördermittel. Nun konnte sich Bürgermeister Georg Otter nach kleineren Auftakt-Veranstaltungen über die "große Premiere als Kulturzentrum" freuen, nämlich bei Willy Reicherts "moderner Kunst in alten Räumen".
Über 100 Freunde, Kunstfreunde und Gäste aus Oberbayern, der Schweiz, Ungarn und Mexiko hatten sich im historischen Saal zur Vernissage versammelt, um Willy Reichert und Gattin Patrizia die Ehre zur Geburtstagsausstellung zu geben. Ganz besonders bedankte sich der Kunstmaler auch bei Monika und Otto Schwarzenbeck aus Au mit Großfamilie sowie weiteren Helfern für die Organisation.
Peter Schmidt, Unternehmer aus Waldkraiburg, bekannter Kunstliebhaber und Besitzer der größten Sammlung der "Münchner Schule", stellte bei seiner Einführung fest: "Au am Inn, eine Perle Altbayerns, erlebt nun die erste gewichtige Kunstausstellung im historischen Zehentstadl". Der in München geborene und seit 50 Jahren in Wasserburg lebende Willy Reichert habe mit seinen vielen Arbeiten Heimatgeschichte mitgeschrieben. Seine Begabung entdeckt und gefördert hat die Baronin von Penzing, die irgendwann die vom jungen Reichert gefertigten Gemäldekopien ihrer umfangreichen Sammlung nicht mehr von den Originalen unterscheiden konnte.
Ende der Sechziger sei dann die große Zeit mit dem Kunstverein und den Dietz-Repliken gekommen, Wasserburg sei mit Reichert und anderen zu einem Künstlerdorf geworden. Unter den vielen Bildern finde jeder etwas nach seinem Geschmack. Heute "sehe" und gestalte Reichert, der in allen Richtungen und Techniken zu Hause sei, eher auch modern abstrakt. Letztlich gehöre der Künstler zu den großen deutschen zeitgenössischen Malern.
Die großformatige schlafende Schöne im Foyer wies den Besuchern dann den Weg in den ersten Stock, wo Reichert in letzter Zeit entstandene ganz eigene moderne Ansichten aus Städten, interessante Studien mit Personen sowie fast an Leonardo da Vinci erinnernde Spielereien in Collageform zum Thema Pferd präsentiert.
Von uns zu deren Entstehung befragt, meinte Reichert lakonisch: "Ich stehe auch mal um vier Uhr morgens auf, um meine Eingebungen gleich in kleinen Skizzen und Entwürfen fest zu halten, bevor ich sie vergesse! Was da noch alles kommt, weiß ich heute noch nicht!" Er ist also wirklich "ein Macher, ein Könner, ein Sammler, ein Getriebener, dem Tag und Nacht Ideen, Bilder, Bruchstücke durch den Kopf geistern", wie Carolina Harnisch 2005 anlässlich einer Reichert-Ausstellung in einem Portrait schrieb.
Während der Ausstellung im Auer Zehentstadl wird übrigens zugunsten des Franziskushauses Au mit seiner Behinderteneinrichtung für Kinder und Jugendliche auch ein Bild verlost.

Foto:
Türme in München: Willy Reichert erläuterte bei einem Schluck Wein Landrat Georg Huber, Landtagsabgeordnetem Dr. Marcel Huber, Monika Schwarzenbeck und Laudator Peter Schmidt (von links) die 2007 entstandene moderne Ansicht seiner Geburtsstadt.

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