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Projekte zu Norbert Hauner geplant

15.05.2007, eb/Eberhard Basler

Norbert Hauner, Wirtssohn vom Stampflberg und Augustiner-Chorherr in Herrenchiemsee, lebte von 1743 bis 1827 und gehört zu den bedeutendsten Kirchenlied-Komponisten deutscher Sprache. Anlässlich seines 180. Todestages soll im Rahmen eines großen Projektes sein Wirken nun deutlich gewürdigt werden.
Kirchenmusiker Martin Kebinger, Vorsitzender des "Förderkreises Mathis-Orgel Stiftskirche Maria Himmelfahrt" stellte bei der Jahreshauptversammlung des Vereins in Au am Inn die Einzelheiten dazu vor:
Der Förderverein habe eine Projektgruppe ins Leben gerufen, weil Hauner nicht nur eine unwahrscheinlich interessante Person gewesen sei sondern auch das erste Liederbuch der römisch-katholischen Kirche auf deutschem Boden, das "Landshuter Gesangbuch" von 1777, auf seine Kompositionen zurückgeht. Besonders geschätzt wurde Hauners Musik auch von Michael Haydn, dem jüngeren Haydn in Salzburg, der das "Urwerk" später durch zusätzliche Veröffentlichungen erweiterte.
Deshalb sollen Leben und Werk von Hauner in seiner Gesamtheit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dazu engagiert sich nicht nur der Förderkreis ehrenamtlich: Kebinger konnte wegen der musikwissenschaftlichen Bedeutung des Themas auch Musiker, Historiker, Archivare sowie das Land und die Diözese Salzburg gewinnen. Auch von Seiten der Diözese München-Freising erfährt die "Hauner"-Forschung Unterstützung. Mit im Boot sind bereits die Gemeinde Gars, der Landkreis Rosenheim und die "Freunde von Herrenchiemsee". Weitere Unterstützung sei in Aussicht.
Das Projekt umfasst einen 2008 erscheinenden Biografieband zu Norbert Hauner, die Bearbeitung des noch im Generalbass geschriebenen Liedgutes im Landshuter Gesangbuch für heutige Aufführungen, Erstellen von Partituren aus den originalen Handschriften und daraus resultierende musikalische Neuaufführungen Haunerscher Werke nach 200 Jahren auf Frauenchiemsee, in Kloster Weltenburg, in der Alten Kapelle Regensburg, in Passau und in Au am Inn, die Errichtung eines Gedenksteines auf Frauenchiemsee, wo Norbert Hauner begraben ist, und einen Gedenkgottesdienst dort am 29. Juli 2007.
Bei der Jahreshauptversammlung ging Kebinger auch auf die Tätigkeit des Fördervereins im vergangenen Jahr ein: Man veranstaltete viele Konzerte und kulturelle Aktivitäten. Soweit die Unkosten nicht erwirtschaftet werden konnten, finanzierten Sponsoren die Veranstaltungen mit.
Der Förderkreis "Mathis-Orgel", so Kebinger, fördere und unterstütze nach dem Neubau der Orgel als Gemeinschaft bürgerlichen Rechts den Erhalt des wertvollen Instrumentes und plane Konzertveranstaltungen rund um die Orgel im Zusammenwirken mit der Pfarrkirchenstiftung als Eigentümer.
Außerdem habe man sich die Nachwuchsförderung der Organisten im Pfarrverband zum Ziel gesetzt. Mit der Kirchenstiftung sei jetzt noch eine zukunftsweisende Vereinbarung zu treffen. Erster Schritt sei die Abzahlung des Restdarlehens an die Diözese München-Freising. Schatzmeister Günther Geisberger stellte fest, dass für die neue Tätigkeit des Vereins dann noch finanzieller Spielraum vorhanden sei.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurde die bewährte Mannschaft einstimmig wiedergewählt: Martin Kebinger bleibt Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Pater Josef Stemmer, Schatzmeister Günther Geisberger, Schriftführerin Roswitha Schuster. Die drei Beisitzer sind wieder Hans Neumeier, Franz Lachmann und Walther Prokop. In den erweiterten Ausschuss kamen Heidemarie Günther, Andreas Rauscher und Franz Sax.
Fotos: 1. Ein Gedenkkreuz erinnert im Friedhof von Kloster Au an Norbert Hauner, Augustiner-Chorherr von Herrenchiemsee und einer der bedeutendsten Kirchenlied-Komponisten deutscher Sprache. Er wurde 1743 als Wirtssohn vom Stampflberg in Au geboren.
2.Das Landshuter Gesangbuch von 1777

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