30.01.2007, kg/Karlheinz Günster
Unterreit -- Auf zweimal feierte Franziska Seidl aus Unterreit ihren 85. Geburtstag, um alle Gratulanten unterzubringen. Waren am 2. Januar Bürgermeister Gerhard Forstmeier, Nachbarn, Freunde und Vereine zu Gast, werden am Wochenende die Verwandten erwartet.
Zusammen mit vier Geschwistern wuchs Franziska Unterforsthuber in Taufkirchen auf, dort besuchte sie die Schule. Dass der Vater früh starb, war tragisch, aber der spätere Stiefvater meinte es mit den Kindern auch sehr gut. Auf dem elterlichen Bauernhof gab es nach der Schule Arbeit genug, so dass sie mithalf. 1948 lernte sie ihren Mann Johann Seidl kennen, ein Jahr später heirateten sie. Mit ihm hatte sie vier Kinder, Franziska, Johann, Marianne und Martin. Tragisch war die Zeit ab 1976, innerhalb weniger Jahre starben bei Unfällen ihre beiden Söhne, dann die Eltern und 1984 der Mann. Den Hof bekam Tochter Marianne und deren Mann Josef. Franziska Seidl war es sehr wichtig, dass der Familienname erhalten blieb, so tat ihr der Schwiegersohn, Sepp Pichler, den Gefallen und nahm ihn an.
Von Anfang an waren Bienen auf dem Hof in Unterbierwang, um die sie sich kümmerte, und die ihr auch die notwendige Abwechslung verschafften. Zwischen 15 bis 20 Völker betreut sie, die ganze Familie freut sich über den Honig. Sehr gerne sieht sie ihre sechs Enkel und ihren Urenkel, ein zweiter ist bereits unterwegs. Über selbstgestrickte Socken freuen sie die Kinder am meisten. Mit dem Auto fährt Franziska Seidl kleinere Strecken noch selbst. Ihr Interesse gilt dem Wintersport, und auch beim Fußball macht ihr keiner was vor.