19.11.2006, eb/Eberhard Basler
Die Ansiedlung einer Einrichtung für Betreutes Wohnen in Gars auf dem Gelände des jetzigen Bauhofes an der Augustinerstraße sowie dessen Neuerrichtung in Gars Bahnhof stand im Mittelpunkt der letzten Gemeinderatssitzung. Einstimmig befürwortete der Marktgemeinderat in einem Grundsatzbeschluss die Ansiedlung und beauftragte die Verwaltung, weitere Verhandlungen zum Betreuten Wohnen mit Pflegeheim zu führen. Weiterhin wurde bei einer Gegenstimme beschlossen, die Planungen zum Bau eines neuen Bauhofes fortzuführen und dem Wasserzweckverband der Schlichtgruppe die Möglichkeit zu geben, dort eigene Räumlichkeiten zu erstellen.
Man habe schon früher versucht, in Gars die Ansiedlung einer Einrichtung zur Betreuung älterer Mitbürger zu ermöglichen und so Garser Bürgern einen Wegzug wegen Pflegebedürftigkeit zu ersparen, stellte Bürgermeister Georg Otter fest.
Nun sei der im Betreuten Wohnen sehr erfahrene und bereits mit Preisen ausgezeichnete niederbayerische Bauträger - er errichtet zur Zeit eine Anlage in Altötting - bereit, ein Objekt mit etwa 20 behindertengerechten Wohneinheiten unterschiedlicher Größe in Gars zu errichten. Um mehr Wirtschaftlichkeit zu erreichen, ist in unmittelbarer Nähe auch ein Pflegeheim mit dort untergebrachtem ambulantem Pflegedienst geplant.
Ins Auge gefasst für das betreute Wohnen ist das dann an den Bauträger zu veräußernde gemeindeeigene Grundstück des derzeitigen kommunalen Bauhofes in der Augustinerstraße (Foto).
Er wurde ohnehin nur auf Zeit in diese ehemalige Halle der früheren Firma Gstettner verlegt und müsste jetzt dringend saniert werden.
Das Pflegeheim könnte dann zum Beispiel auf dem Gelände des sogenannten "Gstettnerhauses" schräg gegenüber zwischen Augustinerstraße und Hauptstraße errichtet werden. Da die vorgesehene Bebauung des Wohnobjektes etwas höher als im Bebauungsplan Volksfestwiese vorgesehen ausfallen wird, ist dessen vereinfachte Änderung nötig.
Die Genehmigungsbehörden, so Otter, signalisierten breite Zustimmung, sodass das Projekt "sehr zeitnah umgesetzt werden könnte". Für die Gemeinderäte gab es bereits einen Besichtigungstermin im Altöttinger Objekt, und man war von der Bauqualität beeindruckt. Das Gremium war der Meinung, das sei "die Sache für Gars" und einen besseren Platz dafür gebe es nicht. Einstimmig befürwortete man dann in einem Grundsatzbeschluss die Ansiedlung und beauftragte die Verwaltung, weitere Verhandlungen zum Betreuten Wohnen mit Pflegeheim zu führen.
"Nicht ganz" einer Meinung war man dagegen zum künftigen Standort des Bauhofes, dessen Neubau ja ohnehin notwendig ist. Der Bürgermeister schlug das in Gars Bahnhof an der Bahn zwischen dem "Holzlager" und dem alten Nebengebäude westlich des Bahnhofes gelegene gemeindeeigene Grundstück vor. Es liege in einem Gewebegebiet und verfüge über eine sehr gute Anbindung.
In Vorstudien zur Machbarkeit von Architekt Johann Schmuck habe es sich als sehr geeignet erwiesen und könne von den Gebäuden her ebenso gefällig mit einem gewölbten Dach gestaltet werden wie die Bebauung der Firma Asanger. Die Wasserzweckverbände hätten außerdem ein großes Interesse daran, in dem Areal mit unterzukommen, was zusätzlich Synergieeffekte bedeute. Erste Baukosten-Hochrechungen gehen von über 500.000 Euro aus.
Dieser Standort stieß aber nicht auf die Gegenliebe von Gemeinderat Leonhard Mittermair aus Gars Bahnhof und schlug einen Standort an der Kläranlage in Thal vor, was allerdings laut Bürgermeister wegen des absoluten Außenbereiches von den Aufsichtsbehörden niemals genehmigt werden würde.
Befürchtungen von Mittermair, dass das knapp 2000 Quadratmeter große Gelände am Bahnhof in zehn Jahren zu klein sei, zerstreute das Gemeindeoberhaupt mit dem Hinweis, dass der Trend eher zu kleineren Bauhofeinheiten und Fremdvergaben von Arbeiten gehe. Grundsätzlich brauche die große Flächengemeinde Gars aber natürlich einen modernen und gut eingerichteten Bauhof, und der Standort sei ideal. Im übrigen, so Otter, sehe er einen Bauhof als Bereicherung für Gars Bahnhof und wichtige Anlaufstelle für die Bürger an, noch dazu wenn auch die Wasserzweckverbände dort untergebracht seien.
Die Gemeinderäte beauftragten bei der Gegenstimme von Lenhard Mittermair die Verwaltung damit, die Planung zur Errichtung eines Bauhofes fortzuführen und den Wasserzweckverbänden die Möglichkeit einer Zusammenarbeit und der Errichtung ihrer eigenen Räumlichkeiten vorzuschlagen.