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200 Jahre eigene Pfarrei in Gars

22.11.2005, eb/Eberhard Basler

Bislang über 40 freiwilliger Helfer haben an der Sanierung und Renovierung der Ulrichskapelle mitgearbeitet. Am 9. Juli 2006 soll die Einweihung sein. Das berichtete Pfarrer Pater Ulrich Bednara beim großen Pfarrfamilienabend in Gars, wo mit Helmut Gruber und Jakob Schachner auch die beiden "absolut treibenden Kräfte" der Sanierung geehrt wurden (Foto).

Im vollbesetzten Pfarrheim konnte man mit Pater Stautner außerdem auch den endgültigen zweiten Priester im Pfarrverband begrüßen, erfahren dass es die selbständige Pfarrei Gars nun gerade 200 Jahre gibt und sich von Simon Löw durch ein buntes Programm führen lassen.
Bednara erläuterte die Auswirkungen der Säkularisation: Aus den ehemals vom Kloster vikarierten Pfarren wurden 1805 "säkulare Pfarreien" mit vom Staat eingesetzten Geistlichen. Bayern übernahm auch die Bauunterhaltungspflicht, steuerte 20 Tagwerk Acker und Wiese bei und bezahlte einen Ausgleich. Somit gebe es nun seit genau 200 Jahren selbständige Pfarreien mit eigenen Pfarrern.
Zur Ulrichskapelle berichtete Bednara, dass die Kirchenverwaltung im Februar 2004 Ortstermine mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem Kloster und der Gemeinde hatte, um eine Sanierung des an einem Rutschhang gelegenen und teilweise durchfeuchteten Kleinods im Urtelgraben abzusprechen.
Seitdem sei schon Großes, auch auf einer Fotowand im Pfarrheim Dokumentiertes, geleistet worden: Der Wald ist gelichtet, der Hang abgetragen und mit von E.ON-Wasserkraft gespendeten Flusssteinen gesichert. Die Durchlüftung des Innenraumes verbesserte man durch eine wiederhergestellte vergitterte Fensteröffnung. Weiterhin habe man ,so Bednara, das Fundament der Kapelle erneuert und diese innen und außen neu verputzt.
Den Turm sicherte man mit verschraubten Stahlträgern, besserte die Risse aus und gab dem Innenraum eine neue Bodenplatte. Im Mai 2005 folgte dann die Dachsanierung und die Restaurierung der Bänke und des Kreuzes. Es folgen noch Pflaster- und Malerarbeiten und das Herrichten des Gitters. Zur Zeit sind die Figuren der Heiligen Ulrich, Korbinian und Rupert bei einem Holzschnitzer in Arbeit.
Der kurze Einblick von Bednara in die derzeitige Situation im Kloster Gars brachte zutage, dass nun nach langer Zeit Pater Lothar Abend, von 1971 bis 1981 Pfarrer in Gars, vom Schönenberg in der Schwäbischen Alb wieder ins zentrale Redemptoristenkloster zurückgekehrt ist und künftig auch bei Bedarf für Aushilfen in Jettenbach und eventuell auch Gars zur Verfügung steht. Abend ließ es sich nicht nehmen, beim Pfarrfamilienabend präsent zu sein.
Endgültig eingetroffen ist jetzt nach einer überstandenen Erkrankung auch der neue zweite Priester im Pfarrverband und stellte sich ebenfalls gleich vor: Pater Alois Stautner (Foto mit Pfarrer Ulrich Bednara), gebürtiger Oberpfälzer, studierte vor 40 Jahren in Gars an der theologischen Hochschule, erlebte 1968 die 1200-Jahrfeiern der Marktgemeinde und wirkte dann für Jahrzehnte bis zur Auflösung des dortigen Klosters in Riedlingen in der Alb. Seinen Dienst in Gars beginnt er offiziell im Advent.
Margit Brandlhuber berichtete als eine der beiden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden über das abgelaufene Kirchenjahr und bedankte sich bei Pater Kindermann für die Vertretung während der Krankheit von Pater Stautner. Im Frühjahr stünden die Pfarrgemeinderatswahlen an, man suche zur Zeit nach Kandidaten.
Sehr erfreulich, so Brandlhuber, sei die Neugründung einer Landjugend-Ortsgruppe gewesen. Diese arbeite inzwischen sehr erfolgreich im Pfarrleben mit und habe auch die Firmvorbereitung entscheidend mitgetragen. Beim Pfarrfamilienabend präsentierte die katholische Landjugend herrliche Sketche zu Sprichwörtern, die von einem ausgewählten Team zu erraten waren.
Georg Schillmaier erläuterte die Arbeit der Kirchenverwaltung und freute sich vor allem darüber, dass man in einer konzertierten Aktion die Nachmittagsgruppe im Kindergarten erhalten konnte.
Das Akkordeonorchester Kotalla und die Flötenkinder von Elisabeth Sax umrahmten den Pfarrfamilienabend musikalisch, außerdem präsentierte Elisabeth Sperr eine Diaschau "quer durchs Kirchenjahr".
Chorleiter Franz Lachmann kündigte für den 20. November, dem Fest der heiligen Cäcilia und Schutzpatronin der Kirchenmusik, eine festliche Abendmusik zugunsten der "Geigenkinder vom Himalaya" an: Ab 16 Uhr führen die Chorgemeinschaft Maria Himmelfahrt Gars, Jutta Bazelt als Solosopran und die Musikstudentin Kushmita auf der Violine Werke von Buxtehude, Distler, Mozart und Bach auf. Sie unterstützten damit die Ausbildung der jeweils rund 80 unterprivilegierten indischen Kinder, die in der Gandhi Ashram School das Geigenspiel erlernen, damit eine wunderbare Zukunftsperspektive erhalten und sich nicht mit dem Schicksal als Straßenkinder abfinden müssen. Die Solistin Kushmita kommt von der Gandhi Ashram School.

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