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Steuersenkungen angestrebt

23.06.2005, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Sollte sich die finanzielle Lage der Gemeinde Unterreit weiter gut halten und die Schlüsselzuweisung, deren Höhe wahrscheinlich Ende des Jahres bekannt wird, keine Überraschung enthalten, könnten ab nächstes Jahr die Steuern gesenkt werden. Darüber sprach der Gemeinderat bei seinen Haushaltsberatungen. Mit einer Gegenstimme wurden die Zahlen für dieses Jahr verabschiedet.

Mit den Senkungen sind die Grundsteuern A und B gemeint, die 1998 von 340 auf 400 Prozent angehoben wurden, und die Gewerbesteuer. Die stieg um 10 Prozent auf 350. Diese Erhöhung könnte ab dem nächsten Jahr wieder zurückgenommen werden. Josef Kobus und Toni Manhart gefiel ganz und gar nicht, dass zur Finanzausschusssitzung knapp eingeladen wurde. Auch die Haushaltsberatung stand jetzt nicht auf der Tagesordnung. Man könne sich nicht ausreichend vorbereiten, so deren Einwand, und stimme "über Dinge ab, die man nicht kennt", bedauerte Kobus, der auch gegen den Haushalt gestimmt hatte. Die Alternative sei, darüber in einer extra Sitzung zu beraten, bot Bürgermeister Gerhard Forstmeier an. Mehrheitlich entschied sich der Rat für eine Behandlung.

Unverändert, gab Kämmerer August Grundner bekannt, bleiben in diesem Haushalt die Hebesätze. Mit 550.000 Euro Einnahmen wurde die Gewerbesteuer angesetzt. Die Problematik aus den Vorjahren, mit einem zu hohen Ansatz den Haushalt auszugleichen, sei "gelöst", so der Kämmerer weiter. Allerdings können nur 22.800 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden, das sei weniger als die Vorgabe, denn alleine die Tilgung von Darlehen betrage heuer 47.000 Euro und diese Summe müsste mindestens aufgebracht werden. Aus der Rücklage werden 602.500 Euro genommen, damit soll sie zu Ende des Jahres noch 480.392 Euro enthalten. Aus den Schulden für den Kindergarten, der Sanierung der Straße von Wang zum Krötzinger Kreuz, der Abwasseranlage und von Wohngebäuden verbleiben mit Ablauf des Jahres noch 377.186 Euro.

Nach den letzten Zahlen habe Unterreit innerhalb eines Jahres um genau 21 Einwohner auf 1.687 zum Stand 30. Juni 2004 zugelegt. Und um rund 50 Euro sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung auf 223 Euro. Zahlen aus dem Haushalt

Unterreit -- Die wichtigsten Zahlen stellte Kämmerer August Grundner vor. So sei der Verwaltungshaushalt um 65.400 Euro im Vergleich zum Vorjahr auf 1,65 Millionen Euro gesunken. Zu den größten Einnahmen zählen die Grundsteuern A und B mit jeweils 70.000 Euro und 87.000 Euro. Der Anteil an der Einkommenssteuer wird mit 270.000 Euro kalkuliert, der Umsatzsteueranteil mit 48.000 Euro, der Einkommensteuerersatz mit 23.000 Euro und die Konzessionsabgabe für den Strom mit 35.000 Euro.

Zuweisung erhält die Gemeinde unter anderem für den Unterhalt von 64 Kilometern Gemeindestraße mit 52.400 Euro und als Schlüsselzuweisung 192.500 Euro. Aus der Abwasserbeseitigung sind für die Ortschaften Oberreith, Unterreit, Wang und Stadl 44.000 Euro eingetragen. Derzeit warte man auf den vorzeitigen Baubeginn, erklärte Bürgermeister Gerhard Forstmeier. Treffe der Bescheid ein, stünden auch die Zuschüsse und damit die genauen Kosten fest, so dass man anschließend mit der Wanger Firma Reischenbeck über Anschluss und Kosten verhandeln müsse. Für Einharting und Grünthal verzögere sich die Abrechnung, weil die Zahlen aus Kraiburg noch nicht vorlägen, so der Bürgermeister weiter. An Gebühren könne man von 4.000 Euro ausgehen, für die gesamte Anlage rechne man mit 45.000 Euro Einnahmen. Einen leichten Gewinn von 1.900 Euro gibt es beim Wertstoffhof. Bis Ende nächsten Jahres sollen die Grüngut-Container bestehen bleiben, wusste Forstmeier. Als neuer Ansatz im Haushalt ist der Wanger Friedhof mit Gebühreneinnahmen über 3.200 Euro. Gleichzeitig wurden aber 3.000 Euro für Planungskosten eingetragen, um die notwendige Erweiterung des Friedhofes zu ermöglichen.

Auf der Ausgabenseite stehen weiterhin Umlagen für den Schulverband mit Gars in Höhe von 200.700 Euro für 152 Kinder, die Gewerbesteuerumlage mit 127.000 Euro und die Kreisumlage mit 552.100 Euro. Die hat eine kräftige Steigerung um 218.872 Euro hinter sich, zumal sich auch die Umlagekraft in einem Jahr von 640.830 auf über eine Million Euro gesteigert hat. Belegte die Gemeinde voriges Jahr noch den letzten, 31. Platz im Landkreis bei der Steuerkraft, so steht man für heuer bereits an sechster Stelle.

Für Zinsen muss die Gemeinde heuer 21.000 Euro aufbringen. Dieser Wert hatte 1993 mit 85.410 Euro einmal seinen Höchststand. Die Feuerwehren stehen mit einem Ansatz von 41.900 Euro im Haushalt

Die freiwilligen Leistungen betragen heuer im Verwaltungshaushalt 15.000 Euro, darunter befindet sich der Sportverein, Kirche für die Renovierung des Wanger Kirchturmes und Feuerwehr. 50.000 Euro machen diese Leistungen gar im Vermögenshaushalt aus. Das ist die Summe für das neue Sportheim. Insgesamt soll der Verein 110.000 Euro erhalten.

Auf der Seite der Einnahmen stehen 50.000 Euro für den Verkauf von Baugrundstücken und unter dem Posten "Wohn- und Geschäftsgrundstücke" noch einmal 100.000 Euro. Für die selbe Summe soll wieder Grund erworben werden. Für 220.500 Euro ist es geplant, die Einmündung bei Grünthal zu erstellen und Straßen zu sanieren. Der Verwaltungshaushalt kommt damit auf ein Volumen von 1,6 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt auf 934.900 Euro.

Auch die neuen Feuerwehrfahrzeuge für Grünthal und Elsbeth stehen mit 70.000 Euro im Haushalt und auch das neue 562.421 Euro teuere Feuerwehrgerätehaus in Wang. Als Zuschuss wird heuer die erste Rate über 80.000 Euro von insgesamt 130.000 Euro erwartet. Ausgaben sind dafür in Höhe von 350.000 Euro vorgesehen.

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