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In Kloster Au einen kulturellen Schwerpunkt setzen

09.06.2005, eb/Eberhard Basler

In die Zukunft blickte der Vorsitzende des Förderkreises Mathisorgel Stiftskirche Maria Himmelfahrt Klosterau, Martin Kebinger, bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im Gasthof Pfeil. Nachdem das im letzten Jahr gebaute und festlich eingeweihte Instrument nun bereits bis auf 20.000 Euro finanziert ist, sprach Kebinger über die Neuorientierung des Förderkreises.
Nach Aussage aller Fachleute habe man mit der neuen Auer Orgel etwas ganz Besonderes von europäischem Rang geschaffen. Das ergab auch das Abnahmegutachten: ?In der Orgellandschaft wurde ein ganz besonderer Akzent gesetzt, auch ausgefallene Registerkombinationen sind dank der ausgezeichneten Intonation und der bis in letzte Detail ausgefeilten klanglichen Intonation möglich.?
Ebenso einmütige Urteile fällten die Profis, die die Auer Orgel nun schon bei verschiedenen Anlässen gespielt haben. Auch die Firma Mathis sei von ihrem Instrument so begeistert, dass sie es als Referenzorgel in die Firmen-werbung aufgenommen habe, und das neben solchen Instrumenten wie die in der sixtinischen Kapelle im Vatikan oder in Kloster Einsiedeln in der Schweiz.
Somit habe der Förderverein die künftige Aufgabe, das Angebot rund um die neue Orgel in dem landschaftlich einmalig gelegenen Ort Au am Inn zu gestalten und diesen zu einem kulturellen Zentrum auszubauen. Dazu sei mit der Kirchenverwaltung bereits ein Vertrag ausgehandelt worden. Der Verein wird Zuschüsse zu den Wartungen und der alle 15 bis 20 Jahre fälligen Generalüberholung geben und Kirchenführungen organisieren, darf die Orgel unentgeldlich nutzen und wird sich als Veranstalter um Konzertreihen kümmern.
Kebinger schwebt dabei ein Musizieren mit der außergewöhnlichen Mathisorgel als Mittelpunkt vor. Diese ?musikalische Nische? könne niemand sonst in der Region bieten. Musikprofis, talentierte Studenten, Gastchöre und Imstrumentalensembles würden dabei auftreten und Konzerte nach dem Stichwort ?Orgel +? aufführen. Kebinger denkt schließlich auch an Workshops zusammen mit bekannten kirchenmusikalischen Zentren oder dem Salzburger Mozarteum. Der Förderverein wird sich auch um die Gewinnung von Sponsoren bemühen, ein Kulturmanager soll sich um die Veranstaltungsdetails kümmern.. Zu einem festen Begriff ist ja schon die Reihe ?Klingende Klassik Kloster Au? geworden. Für 2006 wird dann bereits ein Programm erscheinen.
Für 2005 plant man am 2. Juli ein Konzert der Grassauer Blechbläser mit Orgel. Am 28. August wird es ein geistliches Konzert der Kantorei Mondsee unter der Leitung des zweiten Direktors des Mozarteums Salzburg geben.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurde der Vorstand des Förderkreises Mathis Orgel in seinen Ämtern bestätigt: Vorsitzender bleibt der Kirchenmusiker Martin Kebinger, Stellvertreter ist weiter Geistlicher Rat Pater Josef Stemmer. Als Schatzmeister fungiert weiterhin Günther Geisberger, als Schriftführerin Roswitha Schuster. Auch die Beisitzer mit Kirchenpfleger Hans Neumaier und den Kirchen-musikern Walther Prokop und Franz Lachmann wurden wiedergewählt.
Günther Geisberger berichtete von den Finanzen des Vereins im abgelaufenen Jahr: Man hatte gute Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge, die Eintritte zu Konzerten, durch den Verlauf einer CD und durch Orgelpatenschaften zu verzeichnen. Bei den Ausgaben schlugen die Veranstaltung der Konzerte, die Erstellung der CD sowie Finanzierungsbeiträge für die Orgel in Höhe von 50.000 Euro zu Buche.
Das Instrument, so Vorsitzender Martin Kebinger, habe letztlich 360.625 Euro gekostet. Dazu kamen rund 20.000 Euro für die Fassung und knapp 30.000 Euro für die Sanierung der Orgelempore, der Fenster und des Gewölbes. Der Verein hilft jetzt noch der Kirchenverwaltung bei der Resttilgung eines Darlehens in Höhe von 20.000 Euro.

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