22.12.2004, kg/Karlheinz Günster

Oberreith -- Im Kreis ihrer Familie, Bekannten und Freunde feierte Centa Lochner aus Oberreith jetzt ihren 85. Geburtstag. Bürgermeister Gerhard Forstmeier gratulierte im Namen der Gemeinde mit einem Geschenkkorb.

Centa Lochner

In Stegen bei Attel wurde Centa Haas als ältestes von acht Kindern geboren. Sie hatte "eine wunderschöne Kindheit", der Vater war Weber und zusätzlich bewirtschaftete die Familie ihren Bauernhof. "Der Tisch muss leerer werden", sagte der Vater, als sie mit 13 Jahren aus der Schule kam. Fortan arbeitete sie als Haushaltshilfe und Dienstmagd in Albaching und Pfaffing. Später war sie als Dorfhelferin tätig. Auf einer ihrer Zugfahrten durch den Landkreis lernte sie ihren Mann Michael Lochner kennen. Denn zufällig sahen sie sich im Zug des Öfteren. Sie gefiel ihm so gut, dass er sich bis zu ihrem Zuhause durchfragte und sie von sich überzeugen konnte. Zwar musste er kurz darauf in den Krieg, aber er hatte das Eheversprechen.

1946 kam er verwundet heim und noch im selben Jahr wurde geheiratet. Centa Lochner zog nach Oberreith und hatte "viel Zeitlang", Heimweh nach Zu Hause. Denn hier im fremden Oberreith fühlte sie sich anfangs allein. Centa, Michael, Hans und Brigitte wurden geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann hatte sie eine Landwirtschaft. Die Mühe hatte sich gelohnt, denn 1952 konnten sie sich ein kleines Auto leisten, mit dem sie Ausflüge unternahmen. Ein unvergessliches Erlebnis war 1979 ein Besuch bei Papst Johannes II, als er sie im Vatikan begrüßte und sie ihm die Hand schütteln durfte. Ein Jahr darauf verstarb ihr Mann. Den Hof übergab sie 1984 an Sohn Hans, den dieser derzeit mit seiner Frau Waltraud bewirtschaftet.

Hier ist Centa Lochner gut aufgehoben. Von einem Schlaganfall konnte sie sich erholen, aber das Gehen fällt schwer. Sie besucht die Seniorennachmittage, freut sich auf Familienfeiern, sitzt gerne in der Sonne, liest Zeitung und besucht den nahen Wildpark. Mittlerweile sind 15 Enkel zur Familie hinzugekommen.

19.12.2004