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Haushaltssituation in Gars nicht gut

22.12.2004, eb/Eberhard Basler

Auf den Bürgerversammlungen des Marktes Gars in Lengmoos und Höfen berichtete Bürgermeister Georg Otter auch über die finanzielle Situation der Gemeinde. Sie sei wie überall zur Zeit nicht gut. Der Haushalt 2004 war nicht ausgeglichen, man habe den Verwaltungshaushalt nur durch Zuführungen aus einer vorhandenen Rücklage finanzieren können. Vorhaben waren nur über Darlehen zu bezahlen, somit ergab sich eine Neuverschuldung von rund 900.000 Euro.
Besonders zu Buche schlugen Kürzungen bei den Zuweisungen für den Straßenunterhalt - hier gibt es statt 1000 Euro nur noch 700 Euro pro Kilometer, eine deutlich verringerte Schlüsselzuweisung sowie die bisher höchste Kreisumlage. Leicht gesteigert hat sich auch die Schulverbandsumlage. Somit stieg die Verschuldung von einer Million Euro Anfang 2004 auf jetzt zwei Millionen Euro, pro Einwohner sind das 564 Euro gegenüber 394 Euro vor einem Jahr.
Die deutlich verringerte Schlüsselzuweisung beruht auf einer vorübergehend sehr hohen Steuerkraft des Marktes Gars in 2002. Damals lag man wegen einer Gewerbesteuer-Nachzahlung plötzlich an 4. Stelle von 31 Gemeinden, sonst rangiert die Gemeinde eher im hinteren Mittelfeld. Das Jahr 2005, so Otter, würde sicher nicht besser werden: Dem Landkreis drohe eine höhere Bezirksumlage, die er dann wieder ?nach unten? weitergeben müsse, überhaupt sei für die Kommunen zur Zeit ?kein Lichtblick in Sicht?.
2004 war das Jahr von großen Investitionen für die Marktgemeinde Gars. Sehr gefreut habe man sich über den lang herbeigesehnten Neubau der Innbrücke durch den Freistaat Bayern. Die Maßnahme brachte aber wegen der in diesem Zusammenhang notwendigen eigenen Bauprojekte auch viel Geldausgabe für den Ort selbst: Errichtet wurden unter anderem der Gehweg am Marktberg, der Anschluss Hampersberg mit neuer Urtlgrabenbrücke sowie die Umlegung des Abwasserkanals zur Kläranlage unter die neue Innbrücke.
Somit sei 2004 eine unwahrscheinlich wichtige bauliche Entwicklungsarbeit für Gars gelaufen. Außerdem habe man den Flächennutzungsplan fertiggestellt und damit Planungssicherheit gegeben. Grund zur Freude war in diesem Zusammenhang, dass sich auf dem endlich ausgewiesenen neuen Gewerbegebiet in Gars Bahnhof bereits ein Betrieb ansiedelt.
Schwierig war 2004 auch die Finanzierung der anstehenden Abwassermaßnahmen. Zunächst waren Zuschüsse zugesagt, man baute, dann hieß es, die Gelder seien erschöpft. Man stoppte, was noch möglich war. Erst im Spätsommer wurden weitere Gelder als zinslose Darlehen gegeben, die 2005 in Zuschüsse umgewandelt werden. Man hofft nun für das nächste Jahr, dass man mit weiteren Maßnahmen dran kommt, Kerschbaum muss im nächsten Jahr gemacht werden, die Finanzierung läuft dort aus.
Zum drei Meter breiten Wegebau nach Leader Plus wurden Anträge eingereicht, für sieben anerkannte Maßnahmen erhofft der Bürgermeister sich eine Umsetzung 2005. Neuanmeldungen für die mit 70 Prozent bezuschussten Maßnahmen sind im nächsten Jahr wieder möglich.
Bürger wollten wissen, wann die Ortsteile Richtung Au ans Abwassernetz gehen. Für Stadel ist jetzt im Dezember der Maschineneinbau bei der Pumpstation geplant. Gefragt wurde auch nach den neuen Wasserleitungen für Au. Die Schlichtgruppe hat Dringlichkeitsantrag gestellt, im Februar ist Vergabetermin. Es kommt aber darauf an, was nach der Dringlichkeitsliste dann machbar ist. Au ist aber wegen der Hygieneprobleme sehr dringlich und kommt vielleicht mit einem ersten Bauabschnitt an die Reihe. Zur Zeit werden Eglsee, Reisleite und Wörth nach vorzeitigem Baubeginn mit neuen Wasserleitungen versorgt.
Zum Fußweg von Gars Bahnhof nach Hochstraß erinnerte der Bürgermeister daran, dass dort ja nun zunächst der Abwasseranschluss der Gemeinde Unterreit für Stadl und Wang hineingelegt werden muss. Danach kann der Weg dann weiter gebaut werden.

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