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Mit der Naturkostbranche in 25 Jahren groß geworden

26.09.2004, eb/Eberhard Basler

Alle Redner im großen Fachmesse- und Festzelt beim 25-jährigen Jubiläum der Firma ?Chiemgauer Naturkosthandel? in Grünthal beschworen noch einmal Anfänge und Entwicklung der Naturkostbranche. Sie sei, so Bundesverbandsvorsitzende Elke Röder, mit ihren 150.000 Arbeitsplätzen, 240 Millionen Euro Jahresumsatz und rund 5 Prozent Wachstum heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor geworden. Die Firma ?Chiemgauer Naturkosthandel? war damals als einer der Handelspioniere von Anfang an mit dabei und ist heute einer der größten Vermarkter in Südbayern.
Anlässlich des Jubiläums gab es zwei Tage lang Betriebsführungen, eine aus dem In- und Ausland gut-besuchte Fachmesse für Produzenten und den Fach-Einzelhandel mit Sonderveranstaltungen, Vorträgen und Workshops im großen Ausstellungszelt, einen abendlichen Festakt mit Rück- und Ausblick, schmackhaftem Buffet und Live-Musik sowie eine große Ausstellung zur Entwicklung der ?Naturkost im Wandel der Zeit?.
Werner Berger, Naturkost-Pionier und Gründer der Firma, berichtete ausführlich und humorvoll von den Turbulenzen in den Anfangsjahren. Zur Versorgung seines Münchner Naturkost-Geschäftes sei er in den Siebzigern zum Einkauf von Nudeln bis nach Stuttgart gefahren und habe dann beschlossen, für die Kollegen in München mit Naturwaren zu handeln. Im September 1979 zog er dann nach Kirchstätt bei Schnaitsee und gründete die Firma.
Klaus Weiß erzählte aus der Sicht eines Augsburger Naturkost-Fachhändlers, wie er dem Chiemgauer Naturkosthandel von Anfang an großes Vertrauen entgegenbringen konnte. Der heute mit mehreren Firmen der Marke ?Sonnentor? Kräutertees, -produkte und Gewürze im Wert von 11 Millionen Euro erzeugende und an über 600 Händler weltweit umsetzende österreichische Produzent Johannes Gutmann berichtete von seinen eigenen Anfängen. Chiemgauer Naturkost war der erste deutsche Großhändler, der damals seine Produkte ins Programm aufnahm.
Biobauer, Bürgermeister und Landesvorstand der Grünen Sepp Daxenberger aus Waging erinnerte als Schirmherr des Jubiläums in einem leidenschaftlichen Appell zur naturnahen, umweltschonenden und ökologischen Produktion an die ersten, damals Ende der Siebziger noch belächelten oder gemiedenen Bioerzeuger der ersten Stunde. Heute habe dieser Produktionszweig eine große Wertschöpfung in der Region. Nahversorgung sei eng mit Lebensqualität verbunden, ökologische Landwirtschaft beim Verbraucher anerkannt.
Stellvertretender Landrat Günther Knoblauch gratulierte zum Jubiläum und berichtete von weiteren vielversprechenden Entwicklungen ökologischer Produktion in der Region.
Elke Röder, Bundesvorsitzende des Verbandes Naturkost und Naturwaren BNN, berichtete von Projekten zur Qualitätskontrolle, die auch bei Chiemgauer durchgeführt werden: Obst und Gemüse sei zum Beispiel 12 Monate lang auf Pestizid-Rückstände untersucht worden, 85 Prozent der Proben waren völlig rückstandsfrei obwohl diese Gifte sich auch über die Luft von anderen Produktionsstandorten weiterverbreiteten.
Die Firma Chiemgauer Naturkosthandel macht heute laut Geschäftsführer Fritz Huber gut 8 Millionen Euro Jahresumsatz, hat 5000 Produkte dauerhaft auf Lager. Gehandelt werden ebenso Gemüse und Obst als auch Molkereiprodukte, Wurstwaren, Käse, Honig und Gewürze aus der Region sowie aus dem In- und Ausland bis nach Japan. 45 Mitarbeiter und 5 große Kühl-LKW sorgen für die Belieferung im Nachtsprung bei 300 Kunden des NaturkostFachhandels in Südbayern und den angrenzenden Gebieten Österreichs. Von den rund 100 Lieferanten von Marken-artikeln, davon 60 Prozent aus Südbayern, waren 70 auf der Messe vertreten. 55 Prozent des Umsatzes wird mit Kühlprodukten gemacht. ?Chiemgauer Naturkosthandel? hatte seinen Sitz bis 1986 in Kirchstätt bei Schnaitsee und zog dann nach der GmbH-Gründung ins ehemalige Raiffeisen-Lagerhaus in Gmein bei Grünthal. Heute ist die von Fritz Huber und seinen Mitgesellschaftern Rudolf Paulini, Siglinde Anzenberger und Bernd Jung geführte Firma eines der ganz großen Wirtschaftsunternehmen in der Gemeinde Unterreit, wie Bürgermeister Gerhard Forstmeier betonte.
Am Festabend gab es auch Live-Musik der Münchner Band ?Sons of the Desert? und Tanz mit Disc-Jockey Dr. Black Gush


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