26.09.2004, eb/Eberhard Basler
Ob daraus ein Brückenheiliger als Symbolfigur wird? Die drei Hauptredner bei der Einweihung der neuen Innbrücke Gars hören allesamt auf den Vornamen Georg. Und sie betonten unisono die Wichtigkeit dieses Flussübergangs im Zuge der Staatsstraße 2353 für die gesamte Region. Wegen der Bedeutung dieser Brücke, so InnenStaatssekretär Georg Schmid, konnte man auch erreichen dass die EU den Neubau mit zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fördert.
Die neue 158 Meter lange Innbrücke Gars, so Schmid weiter, sei auch die erste Großbrücke in Bayern aus dem neuen Baustoff Hochleistungsbeton, besonders fest und widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse. Für die Baufirma Max Bögl wie auch für die Bauüberwachung des Straßenbauamtes war die neue Garser Innbrücke deshalb eine besondere Herausforderung, die aber reibungslos und professionell gemeistert wurde. Der Staatssekretär dankte auch allen beteiligten Baufirmen, den Ingenieurbüros sowie der Straßenbauverwaltung mit ihrem Leiter Baudirektor Klaus Rehm herzlich für die geleistete enorme Arbeit im Zuge der Gesamtmaßnahme. Auch den angrenzenden Grundeignern galt sein Dank.
In Zeiten knapper Kassen, so Schmid, war der rund 4 Millionen Euro teure Neubau trotz der Förderung durch die EU ein finanzieller Kraftakt. Es sei richtig gewesen, staatliche Beteiligungen zu verkaufen und aus den Erlösen dieser ?Offensive Zukunft Bayern? unter anderem für die Innbrücke Gars 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Besonders erfreulich sei, dass auch die sich an die Innbrücke anschließenden 300 Meter ?Marktberg? im Zuge der Ortsdurchfahrt Gars gleich mit ausgebaut werden konnte. Hier investierte die Marktgemeinde Gars 360.000 Euro in einen Gehweg, der wegen der schwierigen Hangverhältnisse auf eine Bohrpfahlwand aufgesetzt werden musste. Außerdem musste Gars im Zuge des Innbrücken-Neubaus noch für über 200.000 Euro die Gemeindestraße nach Hampersberg ausbauen und die Brücke über den Urtlgraben erneuern.
Der Freistaat Bayern habe auch diese beiden Maßnahmen nach dem Gemeinde-Verkehrsfinanzierungsgesetz kräftig mit 260.000 Euro beziehungsweise 126.000 Euro Zuwendung unterstützt. Schmids besonderer Dank galt den Landtagsabgeordneten Marcel Huber und Hans Rambold, aber auch ihrem Vorgänger Arnulf Lode, die sich mit großem Nachdruck und Hartnäckigkeit für das wichtige Infrastrukturprojekt Innbrücke Gars eingesetzt haben.
Landrat Georg Huber betonte besonders , dass Straßen, Wege und Brücken in erster Linie Verbindungen zwischen den Menschen herstellen und für die Wirtschaft ein wesentlicher Standortfaktor sind. Mit der Maßnahme in Gars habe man die regionale Wirtschaft sehr vorangebracht und etwas Zukunftsweisendes geschaffen.
Bürgermeister Georg Otter schließlich strahlte über das ganze Gesicht, als er bei dem Bilderbuchwetter ans Rednerpult trat und stolz feststellte, dass ?heute ein ganz besonderer, denkwürdiger Freudentag für die Markt-gemeinde Gars ist und ein Traum wahr wurde?: Die zentrale Funktion des Hauptortes Gars am Inn in einer der größten Flächengemeinden des Landkreises und der weiteren Umgebung ist deutlich ausgeprägt, eine gute Verbindung über den Inn war dringend nötig. Täglich kommen unter anderem rund 1600 Schüler nach Gars, um alle Abschlüsse vom Quali bis zum Abitur zu erreichen. Viele Dienstleistungen werden angeboten, die Verwaltungsgemeinschaft ist bis nach Unterreit tätig. Die Lehrerfortbildung zieht Pädagogen aus ganz Bayern an und die örtliche Wirtschaft bietet wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die lebendigen Ortsteile der Gemeinde brauchen ihren Zusammenhalt. Für nächstes Jahr kündigte Otter ein großes Bürgerfest am dann bereits schön begrünten Bereich neben der neuen Brückenzufahrt an. Dort werde jetzt noch ein schönes ?Eingangsportal? für Gars entstehen.
Zu den Einweihungsfeierlichkeiten war die Bevölkerung sehr zahlreich gekommen, auch auf den Stufen des Grottensteiges zur Lourdeskapelle standen die Schaulustigen. Die Musikverein Gars am Inn umrahmte die Feier gekonnt, zur offiziellen Brücken-Eröffnung mit der Durchschneidung des Bandes durch die Prominenz wurde dann sogar die Bayernhymne gespielt und gesungen. Pfarrer Edmund Hipp und Pater Rektor Hans Rehmet vom Redemptoristenkloster sprachen die Gebete zur Brückenweihe und segneten die neuen Bauwerke. Der Kindergarten sang ein abgewandeltes Lied zu den fleißigen Handwerkern, und die gesamte Grundschule wohnte dem Festakt bei und ließ anschließend auf der Brücke Hunderte Luftballons steigen, die in einem Wettbewerb der Raiffeisenbank jetzt möglichst weit fliegen sollen. Der Gartenbauverein sorgte für den ausgiebigen Blumenschmuck.