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Mehr Bedarf für Unterreit

07.09.2004, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Eigentlich hätte der Unterreiter Gemeinderat in seiner Sitzung nur noch entscheiden sollen, ob eine eigene Kläranlage gebaut wird, oder ob Gemeindeteile an den Garser Kanal angeschlossen werden sollen. Kurzfristig hatte jedoch die Wanger Firma Reischenbeck zusätzliche Einwohnerwerte angemeldet, so dass zuerst in Erfahrung gebracht werden müsse, ob Gars dazu immer noch Ja sagen würde und wieviel das dann koste.

Weil die Unterreiter Kläranlage vor Jahren schon von 1.000 auf 600 Einwohnerwerte zurückgestuft worden war, und weil die Wanger Firma Reischenbeck die eigene Kläranlage bald nicht mehr benutzen könne, musste die Gemeinde dafür sowieso eine Lösung finden. Es hänge nun davon ab, so Bürgermeister Gerhard Forstmeier, wieviel Einwohnerwerte die Garser Kläranlage tatsächlich verkrafte. Das müsse untersucht werden. Auf dem Papier stünden 5.870 Einwohnerwerte, somit sei sie erst zu 45 Prozent ausgelastet.

Im Gespräch für den Anschluss nach Gars stehen die Gemeindeteile Wang, Elsbeth, Stadl und die Wanger Firma Reischenbeck. Ingenieur Hermann Behringer stellte wesentliche Zahlen der alten Studie vor. Dabei müsse unter anderem das Pumpwerk in der Mittergarser Straße mit einem Restbuchwert von 44.760 Euro berücksichtigt werden, so dass letztlich für den Einwohnerwert 156 Euro herauskommen. Die Berechnung ging von 192 Einwohnerwerten von Wang, 21 Einwohnerwerten in Elsbeth, 316 Einwohnerwerten in Stadl und 13 Einwohnerwerten in Weitfeld aus, was gerundet 550 Einwohnerwerte ergebe. Die Firma Reischenbeck wurde bisher mit bis zu 1.200 Einwohnerwerten berücksichtigt, nun sollten es auf Wunsch der Firma 2.000 sein, da aufgrund von neuen Verträgen mit einer Großmarktkette mehr produziert werden könne.

Mit Reserve für Erweiterungsmöglichkeiten in Unterreit besteht nun insgesamt Bedarf für 2.800 Einwohnerwerte. Zuvor waren es 2.000 Einwohnerwerte, die Gars auch angenommen hätte. Nun müsse geklärt werden, ob das für den neuen Bedarf auch gelte. Zwar habe Gars Reserven, aber die seien dann aufgebraucht, erklärte der Ingenieur. Da müsse man fragen, ob das überhaupt gewünscht sei. Grundsätzlich sollte, das wünscht sich die Firma Reischenbeck, generell eine Erweiterung der Kapazität auch in der Zukunft möglich sein.

Gerechnet würde eine Laufzeit von 25 Jahren, in denen Investitionen mit drei Prozent verzinst würden. Berücksichtigt müsse das Alter der zwölf Jahre alten Garser Kläranlage werden. Eine neue Anlage reinige effektiver nach dem neuesten Stand der Technik, sei aber wegen der Reserven anfangs nicht optimal ausgelastet, was wiederum für Gars spreche. Nach Ablauf dieser 25 Jahre sei man für Unterreit bei 2,15 Millionen Euro und in Gars bei 2,23 Millionen Euro Kosten angelangt. Nach Ansicht von Ingenieur Behringer sei das aber nahezu gleichwertig, denn so könne es sein, dass in den Garser Kostenangeboten noch Verhandlungsspielraum sei und dass andererseits für eine Kläranlage in der Größenordnung des Unterreiter Bedarfs der Klärwärter wesentlich mehr Zeit für die Instanthaltung benötige. Zwar solle ein Zuschuss nicht den Ausschlag geben, trotzdem sei bei einem Anschluss an Gars eine höhere Zuwendung zu erwarten. Nun soll der Vergleich mit den neuen Zahlen durchgeführt werden.

7.9.2004

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