04.04.2004, kg/Karlheinz Günster
Wang -- "Das ist mein Vater", "Den Lehrer kannte ich auch noch", hieß es gar öfter bei der Eröffnung der Fotoausstellung in Wang. An mehreren Stellwänden im alten Schulhaus befinden sich Fotos und Zeitungsausschnitte zur Wanger Geschichte von 1900 bis 1960.
Der ehemalige zweite Bürgermeister der Gemeinde Unterreit, Leonhard Mittermaier, bedankte sich bei der Eröffnung bei den vielen Helfern, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Denn zum einen mussten ihm die Bilder zur Verfügung gestellt werden, dann wurden sie eingescannt und beschriftet. Es sind also wenig Originale zu sehen, dafür aber gute Kopien, die oft größer als das Original sind. Schon seit über zehn Jahren trage er sich mit dem Gedanken, Bilder aus der Dorfgeschichte zu sammeln. Seit seiner Pensionierung vor zwei Jahren wurde es dann konkret. Bürgermeister Gerhard Forstmeier lobte in seiner kurzen Ansprache das Engagement der Dorfgemeinschaft und die Zähigkeit von Leonhard Mittermaier: "Er lässt einfach nicht locker". Zu sehen gibt es neben vielen Gruppenbildern aus Schul- und Dienstzeiten auch arrangierte Aufnahmen, die einen Humor offenbaren, der damals offenbar üblich war: Nicht nur dass Jemanden am Baum aufgeknüpft wurde, ein anderer zielte auch noch mit dem Gewehr auf ihn und alle hatten einen Heidenspaß. Ein anderes Bild ist schon ernster, es erinnert an ein Unglück beim Graben eines Brunnens bei Au im Wald, bei dem es tatsächlich Todesopfer gab. Zu sehen sind Hofansichten, darunter von Wimm im Jahr 1912, der erste Spatenstich des Wanger Sportplatzes um 1935, Feste und Aufnahmen der Theatergruppe und die Entstehung des Kraftwerkes Teufelsbruck. Obendrein liegen noch Fotoalben der Pfarrei, der Feuerwehr und der Veteranen aus.
Schon fast in der letzten Minute erfuhr Mittermaier von Adolf Scherer aus Irlham, der das Archiv der Wasserburger Zeitung durchforstet hat und Meldungen und Berichte für das hiesige Gebiet von 1830 an bis 1950 abgeschrieben hat. Diese Aufzeichnungen sind ebenfalls an Stellwänden sichtbar. Insgesamt ist es Leonhard Mittermaier gelungen, wesentliche Teile der Wanger Dorfgeschichte auch für später verfügbar zu machen. Die Älteren stehen oft ergriffen vor den Bildern und die Jungen können sehen, dass ihre Vorfahren auch Humor hatten. Die Ausstellung ist noch am kommenden Wochenende am 27. und 28. März in der Zeit von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt Kuchen und Getränke. 25.3.2004 |
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