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Versickern in der Flutmulde

13.03.2004, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Mit Anregungen und Bedenken zum neuen Bebauungsplan "Einharting West I" befasste sich jetzt der Unterreiter Gemeinderat in seiner Sitzung.

Festgestellt wurde, dass von Bürgern keine Stellungnahmen für dieses "Dorfgebiet mit Wohnbebauung" eingegangen waren. Die Ortsplanungsstelle des Landratsamtes wies auf die Abstandsflächen hin, die nach Meinung des Münchner Architekten Johann Schmuck aber ausreichend seien. Nicht festgesetzt wurde die mögliche Fläche der Sonnenkollektoren, auch das wurde bemängelt. Die Größe solle je Dach auf 25 Quadratmeter begrenzt werden, damit Gestaltungsvorstellungen der Gemeinde erkennbar blieben. Das sei ein Drittel der Dachfläche und reiche für Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen seiner Meinung nach völlig aus. Zuvor war die Fläche völlig offen. Während Bürgermeister Gerhard Forstmeier das "bisserl Kontrolle" für gut hielten, sprach sich Josef Vorderwestner dagegen aus. Korrigiert wurde auch die Beschreibung der Stellplätze. Es heißt jetzt, dass je Wohneinheit eine Garage und ein Stellplatz erforderlich seien.

Ein größeres Thema war die Versickerung des Regenwassers, weil der Untergrund dort nichts aufnehme. Das bemängelte die Abteilung "Fachkunde für Wasserwirtschaft" im Landratsamt. Bürgermeister Gerhard Forstmeier hatte als Lösung dafür ein Regenrückhaltebecken bei Gerlasing vorgesehen. Zwei Bohrungen hätten ergeben, dass dort versickert werden könne. Trotzdem hatte das Mühldorfer Landratsamt Bedenken, weil das in einer "Flutmulde" liege. Die Möglichkeit zur Versickerung müsse mit dem Rosenheimer Wasserwirtschaftsamt geklärt werden, so der Hinweis. Architekt Schmuck wies daraufhin, dass gerade vom Wasserwirtschaftsamt dazu keine Einwände kamen, und Bürgermeister Gerhard Forstmeier hat bereits einen Ortstermin mit den Beteiligten vereinbart.

Die Abteilung "Naturschutz und Landschaftspflege" war mit der Berechnung der Ausgleichsflächen nicht einverstanden. Spielplatz und Wege müssten herausgenommen werden, das entspreche rund 1.000 Quadratmeter. Das wurde auch so vom Gemeinderat umgesetzt. Der Kreisjugendring forderte, dass der Spielplatz nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche ein Treffpunkt sein solle. Der Gemeinderat sicherte zu, dies bei der Planung des Spielplatzes zu berücksichtigen. Die Telekom kündigte an, aus Kostengründen ihre Leitungen auf Masten zu verlegen, die Räte sprachen sich strikt dagegen aus. Der Bayerische Bauernverband wies auf die umliegende Landwirtschaft hin.

Der Wendehammer werde nun eher rund anstatt eckig, erklärte der Planer. Damit hätten es Müllfahrzeuge leichter, und die geteerte Fläche der Straße verringere sich um eineinhalb Meter auf viereinhalb Meter Breite. Damit könnten die Bäume auf öffentlichem Grund gepflanzt werden.

Einstimmig wurde der sogenannte Billigungsbeschluss gefasst.

9.3.2004

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