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Leonhard Mittermair sen: Leben im Einsatz für den Nächsten

10.11.2003, eb/Eberhard Basler

Im 79. Lebensjahr verstarb jetzt nach längerer Krankheit Leonhard Mittermair senior aus Gars Bahnhof und wurde unter der Anteilnahme der gesamten Bevölkerung und vieler Repräsentanten des öffentlichen Lebens der Region in Mittergars zu Grabe getragen. Mittermair wurde besonders bekannt als langjähriger Gemeinderat, Kreis-Sportbeirat, Mitbegründer und Vorstand der Eisschießabteilung des TSV Gars, Schützenmeister der Hochstraßer Schützen und Garser VdK-Ortsvorsitzender.
Pater Bednara zelebrierte den heiligen Seelengottesdienst und wies darauf hin, dass Leonhard Mittermair stets seine ganze Kraft unermüdlich für die Familie, seinen Nächsten und das Gemeinwesen eingesetzt habe. Nun habe er sein erfülltes Leben an Gott zurückgegeben und bei ihm ?seine ewige Wohnung bezogen?.
Als drittes Kind von Heinrich und Maria Mittermair in Oberreit geboren, erlernte er den Beruf des Baukaufmanns und war zunächst bei der Firma Bichlmaier in Mühldorf tätig. 1942 wurde er zum Militärdienst eingezogen und musste 1943 in den Krieg nach Russland. Nach schwerer Verwundung im gleichen Jahr mit Verlust eines Unterschenkels kam er ins Lazarett und kehrte nach der Ausheilung zu seiner Firma zurück. Ab 1950 arbeitete Mittermair bei Gruber-Landtechnik in Ampfing als Büroleiter, heiratete im gleichen Jahr Ernestine Wimmer aus Unterreit und zog mit ihr Anfang 1951 ins neuerbaute Haus in Gars Bahnhof, wo das Ehepaar fortan auch ein Lebensmittelgeschäft betrieb. Sieben Jahre später wechselte er in eine leitende Position bei der Firma Schwarzenbeck in Gars und war dort auch Personalchef. 1985 starb seine Frau, vier Jahre später heiratete der Witwer Annemarie Inninger. Mittermair hat zwei Söhne, drei Enkel und eine Urenkelin.
Der Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Mühldorf-Altötting, Helmut Baumgartner, sowie der Ortsvorsitzende Rudi Trautbeck dankten dem Verstorbenen am Grabe für dessen über 16jährige Tätigkeit als zweiter und erster Ortsvorsitzender des VdK sowie Ausschussmitglied und Revisor beim Kreisverband. Man habe ihn vor mehreren Jahren für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden des VdK Gars ernannt.
Erster Bürgermeister Georg Otter würdigte die Tätigkeit Mittermairs als Gemeinderat: Ab 1966 für eine Periode in der damaligen Gemeinde Mittergars im Einsatz, saß er dann nach der Gebietsreform noch einmal 12 Jahre im Ge-meinderat der Marktgemeinde Gars und habe dabei die Großgemeinde ?mit Feuereifer und mit Herzblut? maßgeblich und verdienstvoll mitgestaltet.
Helmut Wagner, Gauschützenmeister Wasserburg-Haag, stellte heraus dass Mittermair für sein Wirken Gau-Ehrenmitglied gewesen sei: Er habe 1950 die Hochstraßer Schützen mitgegründet, sei 40 Jahre deren Erster Schützenmeister gewesen und habe auch den Bau der großen Schießanlage maßgeblich mitgestaltet. Sportlich sei er selbst bis zur Bayerischen Meisterschaft gekommen. 1997 haben die Hochstraßer Schützen Mittermair zum Ehren-Schützenmeister ernannt.
TSV-Vorstand Freddy Prehofer zeichnete die Verdienste Mittermairs im Eisschießsport nach: 1968 Gründungsmitglied der Eisschieß-Abteilung des TSV Gars, führte er die Abteilung ab 1969 selbst und war der Motor beim Bau der Asphaltbahnen mit Vereinsheim in Thal. Die erste Herrenmannschaft des Vereins schoss später sogar in der Bundesliga. Im Landkreis Wasserburg saß Leonhard Mittermair im Sportforum, führte das Eisstocksschießen als offizielle Sportart in der Region ein und half bei der Gründung vieler Vereine. Seit 1976 war er im Sportbeirat des Landkreises Mühldorf für den Bereich Gars tätig. Inzwischen führt sein Sohn Leonhard die TSV-Abteilung, Leonhard Mittermair wurde Ehren-Abteilungsleiter und Ehrenmitglied des TSV Gars. Er liebte, so Prehofer, nicht nur den Sport, sondern ebenso die Geselligkeit und auch das gepflegte Kartenspiel.
Nachdem Karl Strauß den Verstorbenen als langjähriges Vorstandsmitglied und Schriftführer der Krieger- und Soldatenkameradschaft Mittergars gewürdigt hatte, spielte die Musik den Alten Kameraden, die Fahnen der Vereine senkten sich über dem Grab und es wurde dreimal Ehrensalut geschossen.

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