01.01.2003, ag/Augustin Grundner
Mit der Erstellung eines Gewässerentwicklungsplanes und einer Gewässerstrukturkartierung befasste sich der Reichertsheimer Gemeinderat. Dazu hatte Bürgermeister Matthäus Huber Frau Dr. Antje Pfeifer und Herrn Egbert Pfeifer, Inhaber des Ingenieurbüros "Institut für angewandte ökologische Entwicklung" eingeladen.
Wie das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim in einem Schreiben vom August 2002 mitteilte, rücken die naturnahe Erhaltung, Pflege und Entwicklung unserer Gewässer und ihrer Auen sowie der vorbeugende Hochwasserschutz angesichts der zunehmenden Hochwasserproblematik immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ziel der Wasserwirtschaft sei es heute, die Funktion der Gewässer im Naturhaushalt zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Die Verpflichtung zu einer ökologisch orientierten Pflege und nachhaltigen Entwicklung von Gewässern, ihren Uferbereichen und Überschwemmungsgebieten sowie zum vorbeugenden Hochwasserschutz ergäben sich aus dem Auftrag der Wassergesetze, der Naturschutzgesetze, des Landesentwicklungsprogrammes und der Agenda 21. Damit diese Vorgaben auch bei den Gewässern III. Ordnung mehr Berücksichtigung finden empfiehlt das Wasserwirtschaftsamt den Gemeinden, für die Gewässer im gemeindlichen Unterhaltungsbereich Gewässerentwicklungspläne erstellen zu lassen. Ausserdem würden Unterhaltsmaßnahmen an Gewässern III. Ordnung ohne Gewässerentwicklungsplan ab dem Jahre 2005 vom Staat nicht mehr bezuschusst. Die Zuschüsse für die planerische Ausarbeitung der Gewässerentwicklungspläne betragen 75 %, die Gewässerstrukturkartierung wird bis zu einem Betrag von 250 EUR/km zu 100 % gefördert. Das "Institut für angewandte ökologische Entwicklung" bewirbt sich um die Erstellung eines Gew?sserentwicklungsplanes und einer Gew?sserstrkturkartierung in der Gemeinde Reichertsheim. Bei einer geschätzten Länge der aufzunehmenden Gewässer von 17,5 Kilometern würde die Auftragssumme ca. 11.000 EURO betragen.
Die Eheleute Pfeifer stellten dar, dass an sie bereits der Auftrag im Einzugsbereich der Isen im Isental vergeben sei und sich, da ein Großteil der Gemeinde Reichertsheim sich im Einzugsbereich der Isen befände, eine Ausdehnung auf die Gemeinde anböte.
Zahlreiche Fragen wurden aufgeworfen, insbesondere hinsichtlich der Konsequenzen für die Landwirtschaft, der Festlegung der aufzunehmenden Gewässer und der Vergabemodalitäten.
Eine Entscheidung über die Vergabe der Arbeiten zur Erstellung eines Gewässerentwicklungsplanes mit Gewässerstrukturkartierung will der Gemeinderat erst nach Klärung der offenen Fragen treffen.