04.05.2002, eb/Eberhard Basler
Mit einer herrlich inszenierten Verwechslungskomödie feierte jetzt das Mittergarser Theaterleben nach fast zwei Jahrzehnten Dornröschenschlaf seine ?Wiederauferstehung?: Sofort nach Inbetriebnahme des Saales im neuen Dorfhaus fanden sich Ende 2001 bühnenbegeisterte junge Leute zusammen, die den Theaterverein Mittergars neu gründeten und nun an vier Abenden das turbulente Stück ?Heirat auf Befehl? von Josef Zeitler vor stets ausverkauftem Haus aufführten.
Doch bevor sich ein Vorhang öffnen konnte, mussten dieser und die gesamte Bühnenkonstruktion erst einmal völlig neu geschaffen werden: Jürgen Bauernschmid baute die gesamte, vorne rund in den Saal hineinragende Anlage inklusive des für Claudia Trautbeck reservierten ?Souffleusenkellers? und einer Regisseurecke. Kathi Schambeck nähte die Vorhänge, Franz Traunsteiner schuf die Kulisse, Maskenbildnerin Andrea Giglberger malte den schön gestalteten Kachelofen an. Regisseur Sepp Kobus schließlich setzte das gesamte Theaterstück zusammen mit den engagiert und pointiert spielenden Darstellern in Szene.
Und worum ging es in der Verwechslungskomödie ?Heirat auf Befehl?? Maria Käsbauer (Martina Mußner) führt ein strenges Familienregiment und leitet nach dem Tod ihres Mannes zusammen mit ihrer Schwester Hedwig (Kathrin Schambeck) gleichzeitig eine Bäckerei, eine Brauerei und eine Landwirtschaft. Letztere wird inzwischen von Tocher Moni (Elli Mußner) und deren Mann Anderl (Franz Traun-steiner) betreut, aber die Töchter Vroni (Maria Traunsteiner) und Toni (Marion Geisberger) sollen sich jetzt gefälligst auch einen Bräutigam suchen, um die anderen Betriebe zu übernehmen. Doch wenn Töchter und Mutter zugleich ohne Wissen voneinander bei der ?Bräutigamschau? die Fäden ziehen, kanns nur Verwicklungen und Verwechslungen geben: Toni soll den Brauer Josef Riedlechner (Stefan Grabl) heiraten, dessen Vater (Harald Bauernschmid) führt die Verhandlungen. Toni liebt aber den immer mit Teig verschmierten Bäckergesellen Bene (Christoph Trautbeck). Doch zum Glück verliebt sich Josef in Vroni, und so löst sich am Schluss alles zum Besten ? allerdings erst, als unter anderem Josef Kern (Leonhard Grundner) als angereister Verwandter jede Menge Irrungen und Wirrungen produziert hat. Immer ruhig und besonnen bleibt eigentlich nur Irmi (Irmgard Huber) als mit den Sitten im Hause Käsbauer sehr erfahrener Bäckerlehrling.
Insgesamt erlebten die Zuschauer in Mittergars angesichts der von den Schauspielern ausgezeichnet interpretierten unterschiedlichen Charaktere rasante Szenen, spannende Unterhaltung und jede Menge Humor und Witz.