31.12.2001, eb/Eberhard Basler
Neuer Garser Ehrenbürger wurde Geistlicher Rat Pfarrer Josef Stemmer. Er habe sich um die Menschen in Gars und Umgebung in besonderer Weise verdient gemacht. 28 Jahre ist er nun schon der äußerst beliebte Pfarrer am Ort. Aufgewachsen in Schonstett und Murn, trat er nach einer Tätigkeit als Müller 1951 als Spätberufener ins Kloster Gars ein, holte das Abitur nach und studierte Theologie. 1963 wurde er von Kardinal Döpfner zum Priester geweiht. Es folgten zehn Jahre Ordenseinsatz im Schwäbischen, bevor Stemmer, zunächst als Kaplan, nach Gars zurückkehrte. Er habe als sensibler Seelsorger immer besonderes Feingefühl für die Nöte der Menschen entwickelt. Seine ?Garser Stationen? hatte Hans Neumeier mit Aquarellen rund um die Ehrenurkunde festgehalten.
Für die Bürgermedaille hatte der Marktgemeinderat heuer verdiente Kommunalpolitiker der Ortsteile nominiert. Simon Hangl kümmerte sich, so Bürgermeister Otter, von Jugend an bis heute um die Nöte und Probleme der Mitmenschen seiner Heimat, war von 1952 bis 71 19 Jahre Erster Bürgermeister der damaligen Gemeinde Lengmoos, danach noch ein Jahr Zweiter Bürgermeister in Gars. Bis 1978 übte er dann noch das Amt des ?Gemeindeschreibers?, Kämmerers und Standesbeamten der Marktgemeinde aus und übernahm auch in Vereinen verantwortliche Aufgaben.
Ludwig Baumer kam bereits mit 26 Jahren in den Gemeinderat des ehemaligen Marktes Gars. Nach der ersten Zusammenlegung 1967 ?pausierte er? acht Jahre, um dann von 1975 bis 1996 erneut Kommunalpolitik zu machen, davon sechs Jahre als Zweiter Bürgermeister. Der geradlinige, ehrliche Metzger und Gastwirt sei auch lange Vorsitzender des Feuerwehrvereins sowie engagierter Förderer der Blasmusik und des Spielmannszuges gewesen.
Hans Neumeier ist im schönen Au am Inn zu Hause, fotografiert gern und malte auch bereits viele Aquarelle seiner Heimat. Unter anderem gestaltete er Motive für die Partnerschaft mit Azay le Ferron. 1984 bis 1996 war er Garser Gemeinderat, ist Kirchenpfleger von Au und steht dem Hacklstecka- sowie dem Auer Gartenbauverein vor.Er gilt als ?Heimatpfleger? und hat schon viel für die Erhaltung und Verschönerung von Au getan.
Hans Huber bezeichnete Otter als ?heimlichen Bürgermeister und 15. Nothelfer von Mittergars?. Seit 1971 bis heute sitze er im Garser Marktgemeinderat und strahle Frohsinn, Zufriedenheit und enorme Hilfsbereitschaft aus. Die Krönung seines Wirkens sei die Gründung und der Aufbau der Mittergarser Wassergenossenschaft gewesen.
Paul Klopsch wohne zwar jetzt in Waldkraiburg bei der Tochter, sei aber im Herzen noch immer ein Garser: Der kriegsblinde äußerst liebenswürdige und engagierte Mann habe 1967 die Not der bäuerlichen Familienbetriebe gesehen und mit Pfarrer Ackermann und Bürgermeister Himmel die Dorfhelferinnenstation Gars ins Leben gerufen. Sie wurde unter Vorsitz und Einsatzleitung von Paul Klopsch bis 1989 zu einer der größten und bestgeführtesten der Region. Zeitweise drei Dorfhelferinnen waren in den Gemeinden Gars, Unterreit, Reichertsheim, Kirchdorf, Maitenbeth, Rechtmehring und Haag eingesetzt. Klopsch saß auch von 1966 bis 1990 im Klostergarser beziehungsweise Garser Gemeinderat.
Raimond Coutant erhält die Bürgermedaille des Marktes Gars beim nächsten Besuch in Frankreich um den 23. August 2002 ausgehändigt. Der bis heuer amtierende Bürgermeister des Marktes Azay le Ferron begründete die Partnerschaft mit Gars am Inn und sorgte für eine starke Festigung der Verbrüderungsbande.