18.07.2001, kg/Karlheinz Günster
Wasserburg (kg) -- Freitag, der 13. Juli, ist ein Glückstag für Wasserburgs Autofahrer. Dann wird der zweite
Baubschnitt des Wasserburger Parkhauses an der Kellerstraße offiziell eröffnet. Damit stehen nun insgesamt 561
Parkplätze zur Verfügung. Eine Eröffnungsfeier findet ab 14 Uhr vor dem Rathaus statt.
Insgesamt verfügt das Parkhaus über eine interessante Baugeschichte, weil es während der Planung, die seit 1992
läuft, mehrere Möglichkeiten untersucht wurden, möglichst viele Autos dort unterzubringen.
Der erste Bauabschnitt umfasste 255 Stellplätze, mit Betonpfählen wurde das Parkhaus gegen den Hang gesichert.
Bei der ursprünglichen Erweiterung ging man von 120 zusätzlichen Plätzen aus, aber im Laufe der Zeit wurde
deutlich, dass der Bedarf höher war. Zudem verfügte die Stadt ausschließlich über dieses Grundstück in der Altstadt,
so dass der Platz möglichst gut ausgenutzt werden sollte. Erreicht wurde das letztendlich, indem sich die
Erweiterung nun über die gesamte Gebäudetiefe erstreckte, und nicht wie bisher vorgesehen, nur über einen Teil.
Dafür musste aber der Hang aufwendig gesichert werden.
Eine Möglichkeit war, Betonpfähle waagerecht in den Hang einzutreiben, bis ein Architekt die Idee für den
,,Hangtisch`` hatte. Das sparte zudem noch Geld. Diese ,,Tischplatte``, die zur einen Seite im Hang verankert ist und
nach vorne auf sieben Betonpfählen liegt, ist rund 1,20 Meter stark und besteht aus 1 100 Kubikmetern Beton. Damit
liegt die Hälfte des Parkhauses unter dem Tisch.
Neu ist der Aufzug im östlichen Parkhausteil. Auf eine gute Zusammenarbeit blickte die Stadt bei dem Münchner
Architekturbüro Immich und dem Statikerbüro ,,von Nippold & Wöllisch`` aus Tutzing. Froh war man auch über
,,tolerante Nachbarn`` während der Bauarbeiten, so Stadtbaumeister Manfred Förtsch-Menzel.
Durch die Vorbauten wurde eine gegliederte Fassade geschaffen, die sich in das Stadtbild einfügen kann. Im
Parkhaus wird Ende des Jahres das städtische Archiv untergebracht. Insgesamt kostete der erste Bauabschnitt rund
zehn Millionen Mark und der Zweite 12,5 Millionen Mark. Diese Summe wird mit Mitteln aus der
Städtebauförderung bezuschusst. Die Benutzung der meisten Plätze bleibt weiterhin kostenlos. 106 Plätze, die sich
im Untergeschoss befinden und durch eine Schranke abgetrennt sind, wurden bereits zum größten Teil privat
verkauft.