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Tourismusbelebung am erfolgversprechendsten

07.07.2001, eb/Eberhard Basler

Folger stellte kurz die außerhalb des Ortskerns ländlich strukturierte Marktgemeinde Gars in Zahlen vor: Mit 4345 Hektar ist sie flächenm??ig die zweitgrö?te Kommune des Landkreises, rund 3800 Einwohner leben hier. 45 Prozent der Erwerbstätigen müssen auspendeln. Das Gemeindeleben bereichern 45 sehr aktive Vereine sowie eine lebendige Partnerschaft mit dem zentralfranzösischen Ort Azay le Ferron.
Es gibt zwei Kindergärten, eine Grundschule, eine Hauptschule mit Mittlere-Reife-Zug, ein Gymnasium sowie eine Förderschule. In Gars sei im Moment ausreichend Baugrund zu vernünftigen Preisen verf?gbar. Den beliebten Inntal-Radwanderweg - Gars ist auch Mitglied im Fremdenverkehrsverband ?Inn-Salzach? - benützen jedes Jahr mehr Touristen. Stetig gestiegen sei die Zahl der Übernachtungen beim ?Urlaub auf dem Bauernhof?. Von 190 landwirtschaftlichen Betrieben vor zwanzig Jahren seien heute nur noch 110 übrig. Ein Volltreffer war der von den Mittergarsern initiierte neue Dorfladen: Er erfahre stetig steigenden Zuspruch auch aus der Region.
Erni Rottmair, Moderatorin des Projekts ?Erde? (Eigenständige Regional- und Dorfentwicklung), begleitet die Entwicklungsplanung und wird die Arbeitskreise initiieren. Am Infoabend schlüsselte sie mit den Anwesenden erste Schwerpunkte auf: Der Siedlungsdruck aus der Großstadt werde in Gars immer grö?er. Infrastruktur sei in den Ortsteilen verloren gegangen, der Strukturwandel in der Landwirtschaft bringe leere Gebäude.
Gedanken machten dieAnwesenden sich auch in Bezug auf das Gewerbe und dessen Ansiedlung, die Regionalvermarktung, eine lebendige Dorfgemeinschaft, die Landschaftspflege und den Bereich Tourismus und Freizeit. Das Fehlen eines Cafes kam ebenso zur Sprache wie der teils auf der Staatsstraße verlaufende Radwanderweg auf der linken Innseite oder die künftige Nutzung des Auer Zehentstadels. Es sei wichtig, Mischgebiete in den Orten zu erhalten und nicht reine Wohngebiete zu schaffen.
Diplomingenieur Peter Neumann von der mit der Planung beauftragten Bayerischen Landessiedlung GmbH erläuterte das weitere Vorgehen: ?L?sungen f?r alle? gebe es nicht. Man müsse individuelle Vorschl?ge erarbeiten. Für Gars und Umgebung sei aber die Entwicklung besonderer Formen des Tourismus, auch unter Einbeziehung von Angeboten aus den Klöstern, am erfolgversprechendsten. Verschiedene Befragungen, zum Beispiel der Radwanderer, sollen Grundlagen schaffen. Mit den Bürgern m?sse dann gemeinsam etwas entwickelt werden.
Am 29. September findet dazu in Gars im Pfarrheim ein Workshop statt, bei dem für alle sechs Gemeinden gemeinsam Arbeitskreise gegründet werden, die Ideen auf ihre Realisierung hin prüfen werden. Zur Mitarbeit kann sich jeder, der Lust hat, in Listen eintragen, die in der nächsten Zeit in den Rathäusern der sechs Gemeinden aufliegen.

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