01.02.2009, eb/Eberhard Basler
Wolfgang Berger ist im Bäderdreieck Birnbach-Füssing-Griesbach daheim und gehört
inzwischen zu Recht zum Kult und Stern der Szene in seinem Heimat-Regierungsbezirk. Er trat auch schon gemeinsam mit Gerhard Polt auf und wirkte bei Ottis Schlachthof mit.
Mit seiner aktuellen Produktion "Dahoam is dahoam" nimmt er zur Zeit als Liedermacher, Kabarettist und Comedien den ganz normalen Wahnsinn des Alltags aufs Korn und liebt auch das Spiel mit dem Publikum sehr.
In unserer Region war er jetzt im gut gefüllten Mittergarser Dorfsaal zu Gast. Im Mittelpunkt des von Felix Trager an der Gitarre begleiteten Programms präsentierte Berger niederbayerisch direkt und verschmitzt Texte und Lieder über "Gewohnheiten dahoam", "Erlebnisse weg von dahoam" und "Wünsche, hoam zu kommen".
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Im Wechsel gab er sich feinfühlig, derb oder äußerst offen, Gesicht und Körper interpretieren alles sehr pointiert.
Da berichtete er zum Beispiel von den Eigenheiten des neuen, norddeutschen Besitzers auf dem Huberanwesen: "Felder und a Bauernhaus, macht no lang koan Bauern aus!". " Wie ein Depp" stand er einst vor seinem Chef, als er diesem in der Vorfreude des ewigen Ruhestands wegen gewonnener Lottomillionen schon einmal alle Grobheiten an den Kopf geworfen hatte, seine Frau aber dann den Beleg nicht mehr fand
Die Themenpalette von Wolfgang Berger ist umfangreich: Es geht ihm unter anderem um das Verhältnis von Eltern und Kindern, die "Pumahöhle" Pubertierender und das erste Rendezvous, Schwiegermütter, quicklebendige Opas, die Eigenheiten von Frauen und Männern, übertriebene Emanzipation oder eklige, aber verbreitete Angewohnheiten.
Bungee, Piercing und "Arschgeweihe" regen Berger zum Nachdenken über mögliche noch extremere Modetorheiten an. Ebenso detailliert beschreibt er den laufenden Rückfall des Menschen in alte (schlechte) Gewohnheiten oder den Auftritt eines Obdachlosen als Pseudoreichen beim Klassentreffen.
Natürlich kommen auch bayerisches Brauchtum, bayerisches Liedgut oder der Musikantenstadel nicht zu kurz, ja Berger vertieft sogar filmische Schwerpunktthemen in eigenen skurrilen Balladen.