Online Bürgernetz Magazin: unabhängiges Internet-Magazin des Fördervereins Bürger Online e.V.
Drei Söhne wurden Priester

27.02.2008, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Maria Schinagl hat ein besonderes Verhältnis zur Kirche: Drei Priester hat sie hervorgebracht, seit 34 Jahren ist sie Mesnerin der Grünthaler Kirche. Dabei ging es Zuhause gar nicht übertrieben christlich zu, die Buben wollten freiwillig in die Kirche und auch ministrieren und das zu einer Zeit, wo sonntags dreimal Kirche war.

Geboren wurde sie im damaligen Glashütten nahe der heutigen Stadt Nyrsko im Böhmerwald. Die Eltern Hermine und Georg Meidlinger bewirtschafteten einen kleinen Hof, vielleicht legte es der Großvater den Nachkommen in die Wiege, denn er war 42 Jahre lang Mesner in der Dorfkirche. Nach der Mittelschule folgte eine Lehre zur Bürokauffrau, dann kam 1946 die Vertreibung, bei der die Familie so gut wie alles zurücklassen musste. Eine vorübergehende Bleibe gab es in Kircheiselfing, Arbeit in Wasserburg. Leider verstarben die Eltern früh. Ihren Mann Martin Schinagl heiratete sie in Eiselfing. Auch er hatte eine Beziehung zur Kirche, seine Eltern waren Mesner. Danch wohnten beide in Gumpertsham, Martin und Maria kamen zur Welt. 1956 zog die Familie nach Titlmoos um, die Kinder Paul, Georg und Hans folgten. In den sechziger Jahren zogen alle nach Holzgaden bei Grünthal. Pfarrer Hamberger gewann das Ehepaar für den Mesnerdienst, den sie beide vom nahen Pfarrhof aus mit großer Hingabe bis 1989 aus betrieben. Ihr Mann starb viel zu früh. Seitdem kümmert sie sich alleine um die Kirche, hat aber Helfer.

Keinen Zwang habe man ausgeübt, versichert die Jubilarin, zwei der Kinder hätten sogar erst ein Handwerk gelernt, dann aber doch Priester werden wollen. 1987, 1990 und 1991 war die Primiz für Paul, heutiger Pfarrer von Wasserburg, Georg und Hans. Zur Heimat hat sie ein besonderes Verhältnis, einmal jährlich fährt sie dort hin, auch wenn die Menschen dort jetzt eine völlig andere Sprache reden. Gesundheitlich geht es ihr wieder gut, so dass sie den Haushalt alleine führen und ihre Söhne an deren freien Tagen bekochen kann. Große Freude hat sie an ihren fünf Enkeln und drei Urenkeln. Sie liest gerne, eine Leidenschaft sind Krimis, gleich ob gedruckt oder als Film.

Wegen dem großen Andrang musste sie mehrmals feiern. Besonders hat sie gerfreut, dass ihre Arbeit im Gottesdienst lobend erwähnt wurde. Gratuliert haben viele, darunter Kirchenvertreter, Bürgermeister Gerhard Forstmeier, die Familie, Verwandte, Vereine, Nachbarn und schriftlich der Landrat.

Artikel dieser Ausgabe
Ausgaben
Rubriken
Regional
---
An-/Abmeldung als Autor, Neuen Artikel bereitstellen, Neue Ausgabe erstellen
---
Hauptseite des Magazinszum Förderverein
---
Alle Rechte vorbehalten. Wenn Sie Texte oder Bilder aus diesem Magazin weiterverwenden wollen, setzen Sie sich bitte mit dem Autor des betreffenden Beitrags in Verbindung. Weder der Autor jedes einzelnen Beitrags noch der Verein können für Schäden, die aus der Befolgung von Ratschlägen oder Anleitungen in Artikeln entstehen, Haftung übernehmen. Sie befolgen alle Tips usw. also auf Ihr eigenes Risko.