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Rund 50 Garser zum Jubiläum in Azay le Ferron

09.08.2007, eb/Eberhard Basler

Das zwanzigjährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem bayerischen Gars am Inn und dem französischen Azay le Ferron wurde jetzt in Frankreich festlich gefeiert. :
Rund 50 Garser waren mit Zweitem Bürgermeister Anton Greißl sowie Philippe Boutonnet vom Vorstand des Partnerschaftsvereins in den französischen Marktflecken 80 Kilometer südöstlich von Tours gereist
De Gaulle und Adenauer begannen nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland, die sich lange Zeit immer wieder feindlich gegenüber gestanden seien, erinnerte Anton Greißl bei einer bewegenden Zeremonie am Kriegerdenkmal. Auch sein Vater habe noch gegen Frankreich gekämpft.
Vor gut 20 Jahren hätten sich Gars und Azay mit ihren damaligen Bürgermeistern Raymond Coutant und Anton Gaßner entschlossen, ebenfalls aktiv am großen Werk der Völkerfreundschaft im Rahmen der EU teilzunehmen und eine Partnerschaft, eine Jumelage, ins Leben zu rufen. Diese sei bisher bestens gelungen, und in Zukunft müsse am friedlichen und freien "Haus Europas" ebenso kräftig weitergebaut werden..
Die Azayer Bürgermeisterin Marie Noel Ledoux betonte bei der Kranzniederlegung, dass gerade die Kriegerdenkmäler Symbol der verschlungenen und oft unverständlichen Pfade der Geschichte seien. Brüderlichkeit sei heute oberstes Gebot, zwischen Azay und Gars hätten in den letzten 20 Jahren sehr freundschaftliche Begegnungen stattgefunden. "Ich hoffe, dass die Partnerschaft sich verewigen kann, dass die erfolgreichen Begegnungen Zukunft haben und zähle dabei viel auf die Jugend!" rief sie aus.
An der Zeremonie auf dem Marktplatz und dem von Deutschen und Franzosen mitgestalteten und von Pfarrer Pierre Rancon zelebrierten Partnerschafts-Festgottesdienst in der romanischen Kirche wirkten außerdem eine Musikkapelle, Solisten, der Chor, die Feuerwehr und die Veteranen mit.
Dass die Jugend ganz aktiv in die "Jumelage" eingebunden ist, zeigte sich auch heuer im Jahr des 50jährigen Jubiläums der Römischen Verträge Antoine Auffret überreichte beim Umtrunk mit Musik im Schlosshof den Garsern Unterlagen zur Charta der EU, die man auf einem Treffen der Jugend im Frühjahr erarbeitet hatte.

Die Garser wurden in Azay herzlich empfangen und in den Gastfamilien mehrere Tage verwöhnt. Man besichtigte in der Brenne, dem "Land der tausend Seen", das Naturschutzgebiet "Cherine" mit seinem Informationszentrum und dem Beobachtungsposten für seltene und geschützte Amphibien und Vögel. Weiter besuchte man die herrlichen Seen "La Gabriere" und "La Mer Rouge" sowie das Naturparkhaus.
Das umfangreiche Programm beinhaltete auch einen Besuch bei einem Weinbauern sowie Rundgänge im Schloss und Spaziergänge im dazugehörigen Park mit ausgiebigem Picknick bei historischer Drehleiermusik. An den Abenden traf man sich zu einer Festveranstaltung mit Musik und Tanz sowie einem Kugelspiel-Turnier auf dem Boule-Gelände mit Bayerischem Bier aus Kloster Au und Grillspeisen. Als besondere Gastgeschenke hatte Gars am Inn eine handwerklich gefertigte Parkbank mit Widmung und Wappen mitgebracht, die Azayer überreichten jeder Garser Familie schöne in Handarbeit verzierte und gestaltete Jubiläumsteller.
Ein besonderes Bedürfnis war den Garsern auch der Besuch des Grabes der im Vorjahr verstorbenen französischen Partnerschaftskomitee-Präsidentin Monique Rejasse. Zweiter Bürgermeister Anton Greißl verlas dabei eine Ansprache des Garser Gemeindeoberhauptes Georg Otter: Monique Rejasse habe bis zu ihrem plötzlichen Tod als "Mutter der Jumelage" und tragende Säule zäh und unermüdlich für die Partnerschaft gearbeitet, ihr Geist sei lebendig geblieben. Eine eigens gefertigte schön gestaltete Keramikvase mit 20 gelben Rosen wurde auf das Grab gestellt.
Für die Reise nach Azay hatten die Garser einen speziellen Liegebus gechartert man sparte sich dadurch Zwischenübernachtungen. Bei der Hinfahrt besuchte man noch das weltbekannte Schloss Fontainbleau bei Paris mit seinem Park. Auf der Rückreise machte man Station in Speyer am Rhein, wo der gerade in seiner Heimat auf Urlaub weilende Bruder Bartl vom Kloster Gars die Gruppe im Kaiserdom führte

Fotos:

Bürgermeisterin Marie Noel Ledoux und Zweiter Bürgermeister Anton Greißl beim Festakt vor dem Kriegerdenkmal in Azay.

Philippe Boutonnet vom Vorstand des Garser Partnerschaftsvereins überreichte Bürgermeisterin Marie Noel Ledoux bei der von Gars für Azay gestifteten Parkbank ein Buch über "1000 Jahre bayerisch-französische Beziehungen"

Antoine Auffret (Mitte) übergab im Schlosshof Zweitem Bürgermeister Toni Greißl (links) und Philippe Boutonnet vom Vorstand des Garser Partnerschaftskomitees Unterlagen zur Charta der EU, die man auf einem Treffen der Jugend erarbeitet hatte.

Man besuchte auf der Reise auch Fontainebleau bei Paris und den Kaiserdom in Speyer.

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