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Viele Themen in der Bürgerversammlung

18.05.2007, kg/Karlheinz Günster

Unterreit -- Der Kanal und die Straße von Unterzarnham interessierten die Besucher bei der ersten Unterreiter Bürgerversammlung von dreien am meisten. Zuerst berichtete Bürgermeister Gerhard Forstmeier im zu zwei Dritteln gut gefüllten Einhartinger Gasthaus Mittermaier Zahlen zum Haushalt und über aktuelle Baumaßnehmen in der Gemeinde.

Die Abwasserentsorgung war ein größeres Thema. Knapp sei es mit dem Zuschuss beim Kanal von Wang und Stadl nach Gars geworden, denn zwei Anschließer habe man für den Hauptkanal wegen der Bezuschussung benötigt, und dann auch gefunden. Eine knappe halbe Million Euro kostete das, dieser Betrag liege von der ersten Schätzung ?weit drunter?. Ein ?sehr günstiges Angebot? habe man auch für die Kanalisation von Grünthal bekommen. Überhaupt sei die Entscheidung mit acht zu zwei Stimmen für den Kanal in diesem Gemeindeteil richtig gewesen, sagte Forstmeier. Denn Oberflächenwasser laufe in den Straßenkanal, das könne das Landratsamt jederzeit untersagen. Individuelle Lösungen habe man bei mehreren Anschlussschächten finden müssen, um höhere Kosten wegen Aufgrabens und zusätzlicher Pumpen zu vermeiden. Zum Teil liegen die Rohre zwar auf Privatgrund, aber man habe stets einen notariellen Gestattungsvertrag abschließen können. Nach der Kanalisierung würde die Straße halbseitig geteert. In dem Zusammenhang wies ein Besucher darauf hin, dass man im Straßenbau bereits öfter Pfusch gesehen habe, öfter hätten sich Asphaltierungen gesetzt. Wer nicht anschließt, habe inzwischen seine Kläranlage nachgerüstet und zum Teil dafür ?erhebliche Zuschüsse?, so der Bürgermeister, erhalten. Wie hoch die Kosten für die Anschließer seien, konnte er noch nicht sagen, weil noch die so genannte Globalberechnung ausstehe. Sobald das hier erledigt sei, habe die Gemeinde ihr Abwasserkonzept vollständig umgesetzt.

Gebaut würde auch eine neue Wasserversorgung für Grünthal, die man Ende September zusammen mit Einharting in Betrieb nehmen möchte. Wenn ein zweiter Wasserzähler für einen extra Wasserkreislauf eingebaut sei, so Forstmeier, könne man das Wasser des eigenen Brunnens für Garten und dergleichen weiter nutzen. Weil das aber auch den Kanal beanspruche, verlange man einen ?im Vergleich zu anderen Gemeinden moderaten Aufschlag? von 30 Prozent.

Zu den Straßen sagte er, dass es sich auszahle, dass man in den achtziger Jahren ?viel geteert? habe. Trotz weniger Geld in der Kasse seien die Straßen zu erhalten. Lediglich um das LEADER plus-Projekt sei es schade, man habe viele Hofzufahrten ausgemessen und Grundstücksverhandlungen geführt, jetzt sei das umsonst gewesen, weil es auf absehbare zeit keine Förderung mehr gebe, bedauerte Forstmeier. Immerhin sei die Dorferneuerung für 2009 zugesagt. Er wies darauf hin, dass die Gemeinde den Sommer über in der Kläranlage einen Grüngutcontainer aufgestellt habe.

Ein größeres Thema war die Gemeindeverbindungsstraße von Oberzarnham nach Mittergars. Obwohl der Bürgermeister darauf hinwies, dass er außer dem Vermessungstermin am 22. Mai weiter nichts dazu sagen wolle, löcherten ihn die Einhartinger zum Teil nachdrücklich. Ein vom Gemeinderat vorgeschlagener Ringtausch von Grundstücken der Anlieger sei leider nicht zustande gekommen, sagte er. Mittlerweile kommunizieren die Beteiligten nur noch über Rechtsanwälte, trotzdem möchte die Gemeinde ihr Angebot zum Tausch aufrechterhalten. Besucher fragten, warum die Straße nicht so bleiben könne, das treffe auch Unbeteiligte. Weil sie verkehrt liege, müsse erst eine Einigung her, sagte Forstmeier, der sich den Vorwurf anhören musste, dass er in dieser Sache zuerst viel zu massiv vorgegangen war.

Andere Fragen betrafen Modalitäten bei der Berechnung der Abwassergebühren, angeregt wurden Toiletten bei der Kirche, und ?leider?, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage, habe man derzeit keinen Interessent für das Neubaugebiet in Einharting. Mit den Isar-Amper-Werken möchten man darüber sprechen, ob die nachts einsam brennende Laterne nicht vorübergehend ausgeschaltet werden könne, bis jemand dort wohne. ?Die Grundstücke sind zu groß, das habe ich gleich gesagt?, sagte er. Am 25. Mai ist die nächste Bürgerversammlung in Elsbeth, am 30. Mai in Wang.
kg

Zahlen

Unterreit ? Im vergangenen Jahr habe Unterreit mit einem Plus von 45 einen Einwohnerstand von 1810 erreicht. ?Erholt? habe man sich mittlerweile bei der Zahl der Geburten, denn 13 Sterbefällen standen elf Geburten gegenüber. Heuer, so Forstmeier, habe man schon acht. 62 Zuzügen standen 48 Menschen gegenüber, die die Gemeinde verließen. Zu den wichtigsten Einnahmen gehörte die Grundsteuer A mit 71 600 Euro, die Grundsteuer B mit 92 165 Euro und die Gewerbesteuer, bei der man allerdings einen fünfzigprozentigen Einbruch hatte. Deshalb wurde das Jahr mit einem Fehlbetrag von 168 000 Euro abgeschlossen. Der Anteil an der Einkommenssteuer sei mit 355 000 Euro ?narrisch gestiegen?, während die Kreisumlage mit 624 000 Euro allerdings auch ?sehr hoch? gewesen sei. Bei der Schulverbandsumlage wirke sich die Renovierung der Garser Hauptschule mit dreieinhalb Millionen Euro aus. Unter dem Strich ergebe das eine Pro-Kopf-Verschuldung von 210 Euro. Zuversichtlich war Forstmeier wegen des Fehlbetrages: ?Wir schaffen das.?

Ein Problem stelle die neue Bezuschussung des Kindergartens dar. Um auf die Höhe der bisherigen Zuschusszahlungen zu kommen, müssten die Gruppen mit 25 Kindern ausgelastet sein, ?das sind sie aber nicht, wir liegen darunter??, sagte der Bürgermeister. 1800 Euro je Kind bezahle die Gemeinde.

Mit Gesamtkosten von 404 000 Euro habe man das Wanger Feuerwehrhaus fertig stellen können, man liege damit lediglich 4000 Euro über der Planung. Als Zuschuss erwarte man noch 106 000 Euro, die Einweihung sei für den 23. September vorgesehen. Der Abriss den Wanger Schulhauses habe 12 465 Euro gekostet, für eine gerade Zufahrt zum Friedhof konnte Grund erworben werden. Später sollen einmal 20 zusätzliche Gräber zur Verfügung stehen. Das Sportheim habe man mit 197 000 Euro gebaut, 72 000 Euro kostete ein neues Bauhoffahrzeug. Einen ?sehr guten Fang? habe man mit dem neuen Gemeindearbeiter gemacht, ?der sieht die Arbeit?, freute sich Forstmeier.
kg

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