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Dem Herrgot in die Augen schauen können

17.04.2007, kg/Karlheinz Günster

Unterbierwang -- Das Deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik, den ersten und den zweiten Weltkrieg, die Währungsreform, die Teilung Deutschlands und den Fall der Mauer, all das erlebte Georg Huber aus Unterbierwang, der jetzt seinen 100. Geburtstag bei guter Gesundheit feierte. "Nur das Gehen fällt ein bisserl schwer". Ein tägliches Bier und "so leben, dass man dem Herrgott in die Augen schauen kann", damit habe er das Alter erreicht.

Georg Huber wuchs mit sechs Geschwistern auf, Huf- und Wagenschmied hatte er gelernt, bereits mir 23 Jahren war er Meister. 1936 leitete er den elterlichen Betrieb. Ein Jahr darauf heiratete er seine Frau Maria, die er beim Wirt in Titlmoos kennengelernt hatte. Sie war Bedienung, wegen ihr blieb er oft länger in der Gaststube. Drei Kinder, Hermann, Marianne und Georg, wurden geboren. War der erste Weltkrieg von der Erfahrung geprägt, dass die Familie viel verlor, musste er im zweiten Weltkrieg selbst kämpfen. Danach wurde er Bürgermeister des 400 Einwohner großen Grünthals und meisterte eine sehr schwierige Aufgabe, nämlich so viele Flüchtlinge unterzubringen, wie Grünthal damals Einwohner hatte.

Sehr interessierte Georg Huber das politische Leben, er las zeitlebens viel und war auch lange CSU-Ortsvorsitzender und darüberhinaus gläubiger Katholik. Die Mechanisierung der Landwirtschaft nutzte er mit einem Landmaschinenhandel für sich, zwei Patente bekam er für eine selbst ausgetüftelte Messerführung. Sohn Georg übernahm den Betrieb 1977. Mit seiner Frau Maria feierte er 2002 die Eiserne Hochzeit, sie starb vor knapp zwei Jahren. Eine große Freude ist mittlerweile sein Urenkel.

Für den bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber überbrachte Bürgermeister Gerhard Forstmeier einen Zinnteller. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Marianne Weilnhammer brachte er einen Geschenkkorb im Namen der Gemeinde mit. Die sechs Enkel schenkten ihm einen Gutschein für sein tägliches Bier. Weiterhin gratulierten Verwandte, Bekannte, Freunde, Vereine und der Musikverein Schnaitsee brachte ein Ständchen.

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