27.10.2006, kg/Karlheinz Günster
Unterreit -- 80 Jahre alt ist Franz Scheitz aus Unterreit geworden. Diesen runden Geburtstag feierte er im Kreis seiner Familie bei guter Gesundheit.
Hier in Plöck, wo er wohnt, wuchs er auch als fünftes von sechs Kindern auf, in die Volksschule ging er nach Mittergars. Anschließend, die Brüder waren schon im Krieg, hieß es für ihn auf dem Bauernhof fest zupacken. Mit 17 Jahren musste auch er weg, zuerst zum Reichsarbeitsdienst, dann folgte die Wehrmacht, er wurde als Grenadier eingesetzt. In Frankreich nahm er an einem Partisaneneinsatz teil. Als sein Lastwagen über eine Mine fuhr, überlebte nur er und kam dann in französische Gefangenschaft, die er als "grausam und menschenunwürdig" erlebte. Eine Urkunde zeugt aus dieser Zeit.
Wegen Krankheit wurde er schon früher, aber immer noch fast drei Jahre nach Kriegsende endlich entlassen. Er arbeitete auf dem elterlichen Hof und besuchte danndie Landwirtwschaftsschule in Wasserburg. Den Beruf des Landwirts mag er bis heute gerne, vor allem, "wenn die Ernte stimmt, und die Ehe auch", lacht er jetzt. Leider verstarb seine Frau viel zu früh vor sechs Jahren. Eine Cousine unterstützte damals, dass er und Elisabeth Salzeder sich in Aschau beim Tanzen kennenlernten.
1960 heirateten die Beiden, im selben Jahr übernahm er den Hof. Anneliese, Maria und Franz wurden in der glücklichen Ehe geboren. Sohn Franz hat mittlerweile den Hof übernommen, Tochter Maria schaut nach ihm, kocht und hilft im Haushalt, "Zwei Männer in einem Haus", lächelt sie vielsagend.
Zum Geburtstag kamen auch viele Vereinsabordnungen, weil Franz Scheitz "in allen ist", wie er sagt. In vielen sogar länger als 50 Jahre, aber bedingt durch seine Kriegserlebnisse war ihm das Amt des Fähnrichs bei den Veteranen besonders wichtig. Das übte er auch aus, wenn die Zeit daheim knapp, das sei er den Kameraden einfach schuldig, sagt er; von den Veteranen hat er bereits eine Ehrenurkunde erhalten. Bürgermeister Gerhard Forstmeier gratulierte mit einem Geschenkkorb im Namen der Gemeinde. Im Pfarrgemeinderat war Scheitz zwei Perioden und so oft es geht, besucht er den Gottesdienst, Schwester Erika gratulierte für die Pfarrgemeinde. Gerne unternimmt er mit den Senioren Ausflüge. Und nach wie vor ist er mittwochs beim Wirt in Elsbeth beim Schafkopfen zu treffen.