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Überlegungen zur künftigen Zufahrt nach Mittergars

07.09.2006, eb/Eberhard Basler

Die Planungen der SüdostBayernBahn zur Erhöhung der Sicherheit an Bahnübergängen im Bereich der Marktgemeinde Gars wurden dem Bau- und Umweltausschuss in seiner letzten öffentlichen Sitzung vorgelegt. In der nächsten Zeit müsse man nun die Sachlage durchdenken, mit der Bevölkerung sprechen und schließlich Empfehlungen für den Gesamtgemeinderat ausarbeiten, so Bürgermeister Georg Otter.
Die Bahn will auf der Strecke Wasserburg-Mühldorf den 60-Minuten-Takt einführen und eine Geschwindigkeit bis 120 Stundenkilometer fahren. Deshalb darf es künftig keine unbeschrankten Bahnübergänge mehr geben. Im Bereich der Marktgemeinde betrifft dies die Übergänge bei Mailham-Reiser und an der Kirchenstraße in Mittergars.
Nach dem Eisenbahn-Kreuzungsgesetz, erläuterte der Bürgermeister, müsse die Gemeinde ein Drittel der Kosten von Baumaßnahmen tragen. Dabei gebe es mehrere Lösungsvarianten: Die Bahnübergänge werden auf Schranken umgerüstet. Einer oder beide Bahnübergänge werden aufgelassen. Die vorhandene Straßenunterführung an der Lohener Straße in der Mitte zwischen den Übergängen wird neu gebaut, die Durchfahrt dabei bedarfsgerecht verbreitert und erhöht.
Die neue technische Sicherung jedes Bahnübergangs erfordert nach letzter Mitteilung der SOB für die Gemeinde einen Eigenanteil von 109.000 Euro. Für den Neubau der Bahnunterführung wären bei Baukosten in Höhe von 336.000 Euro aufgrund der Zuschusslage ebenfalls nur gut 100.000 Euro Eigenbeteiligung aufzubringen. Einen zur Entlastung der Lohener Straße möglichen neuen verschwenkten Straßenanschluss von der Unterführung zur Dorfstraße sowie den Rückbau der Bahnübergänge bei einer Auflassung könnte vielleicht zu 100 Prozent der Bund übernehmen.
Der Bauausschuss war sich darüber einig, dass der Ausbau der Unterführung vom Sicherheitsaspekt her das optimalste wäre. Der Übergang bei Reiser hat wenig Verkehr und wäre auch angesichts der Zufahrtmöglichkeit von Westen über die Innwerksiedlung oder von Osten über die Unterführung her auflösbar.
Der Übergang Kirchenstraße am Bahnhaltepunkt sei heute wohl die Hauptzufahrt nach Mittergars und erschließe das Zentrum des Ortsteiles. Doch hierher könne man bei einer Auflassung des Bahnübergangs auch durch die Unterführung kommen, gleichzeitig würde das Ortszentrum verkehrsberuhigt. In Richtung Osten sei dann eventuell auch ein Ausbau der Gemeindestraße nach Krücklham zur dortigen Eisenbahn-Überführung möglich.
Die Aufrechterhaltung aller drei Zufahrten nach Mittergars über zwei beschrankte Bahnübergänge und die dann auch in Zukunft kleine und nicht ausgebaute Unterführung dazwischen sei schon ein Riesenaufwand, wurde festgestellt. Nun gelte es mit der Bevölkerung zu reden, die sich bei einer Auflassung von Bahnübergängen schon gewaltig von alten Gewohnheiten lösen müsse. In etwa gleichviel wie der Neubau der Bahnunterführung an der Lohener Straße koste der Ausbau eines Bahnübergangs bei Auflassung des zweiten.
Man müsse nun weiter darüber nachdenken, Förderungsmöglichkeiten eruieren und Gespräche abhalten. Eine Entscheidung stehe heuer bei der Planfeststellung an, gebaut werden soll nächstes Jahr. Bürgermeister Otter wünscht sich eine kostengünstige und für Mittergars optimale Lösung.

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