12.07.2006, kg/Karlheinz Günster
Seit 1989, erinnerte sich jetzt Vorsitzender Toni Manhart, plante der FC Grünthal bereits ein neues Vereinsheim. Wegen der damaligen finanziellen Talfahrt der Gemeinde wurden alle Projekte aus dem Rathaus erst einmal gestoppt. Darunter war auch das Sportheim, obwohl es sogar schon Zusagen für Zuschüsse gab. An der leeren Gemeindekasse änderte sich so schnell nichts, erst in den letzten Jahren hat sich Unterreit davon erholen können. Noch in dieser Zeit, 1998, trat eine neue Vorstandschaft an. Die hatte sich zum Ziel gesetzt, möglichst viel zu bewegen, was auch gut gelang. So entstanden in den vorigen Jahren trotz Geldmangel neue Spielplätze und eine Flutlichtanlage. Das Vereinsheim war aber nach wie vor wegen Baufälligkeit und anderer Mängel dringend erforderlich. Außerdem war es zu klein und dem aktuellen Spielbetrieb lange nicht mehr gewachsen.
Dann muss es eben anders gehen, sagte sich die Vorstandschaft damals. Man verließ die üblichen Wege, wo die Gemeinde der Bauherr ist und nahm die Planung mit Vergabe komplett selbst in die Hand. Dafür fielen zwar öffentliche Zuwendungen aus, aber unter dem Strich blieben die Kosten immer noch niedriger als bisher. Vor allem die Eigenleistung wurde zum bedeutenden Faktor. Damit sah die Rechnung für das Gebäude zuletzt so aus: Die Gesamtkosten betragen 320.000 Euro zusätzlich 15.000 eingeplanter Arbeitsstunden der Mitglieder. Die Gemeinde übernahm eine Bürgschaft über 160.000 Euro für ein langjähriges Darlehen des Sportvereins und steuerte noch einmal soviel selbst dazu.
Damit war es im September 2004 soweit, der Bau begann. In allen Gewerken steckt Eigenleistung, die Außenanlagen und die Malerarbeiten wurden komplett selbst erledigt. Manche haben dafür sogar ihren Urlaub geopfert, weiß Manhart, dessen Eigenschaft als Inhaber eines Baugeschäftes dem Verein schon oft, und bei diesem Bau erst wieder, zugute kam. Eine bedeutende Stütze sei bei diesem Bau Anton Lausch, der sich selbstständig und vorausschauend um den Bau kümmere und schon fast nebenbei seine Arbeit als Fußball-Abteilungsleiter erledige.
Entstanden ist nun ein großzügiges, helles und freundliches Gebäude für Spieler und Gäste. Es gibt für die Fußballer und die Tennisspieler ausreichend Umkleideräume, Sanitäranlagen, Geräteräume, Schiedsrichterzimmer und einen Kiosk. Eine Besonderheit ist die kontrollierte Belüftung und die Fußbodenheizung; beides soll dafür sorgen, dass sich Spieler bei jedem Wetter wohlfühlen. Die Arbeiten liegen im Kosten- und im Zeitplan, denn einen besseren Moment als die Zeit der Fußballweltmeisterschaft gibt es für die Einweihung gar nicht. Noch offen ist, was mit dem bisherigen Vereinsheim geschieht. Zum Fest erhielt auch der benachbarte Radl-Parcour eine Neugestaltung.
Geschichte:
Unterreit (kg) ? Die Geschichte des FC Grünthal begann eigentlich schon vor 1966. Denn bereits 1949 gab es einen FC Grünthal, der mit Jettenbachern zusammen gegründet worden war und später Spielvereinigung Jettenbach-Grünthal hieß. 1966 sollte aber ein eigener Verein mit Andreas Seidl aus Wettelsham und dessen Vertreter Alfons Wastlhuber aus Unterbierwang an der Spitze entstehen. Der erste Platz des Vereins war im südlichen Grünthal. Die Annahme, dass Grün und Weiß die Vereinsfarben seien, kommt noch von den Farben der Trikots in dieser Zeit und von einigen grünen Tupfern, die sich auf der Internetseite und im Vereinsheim wiederfinden. Tatsächlich waren und sind es heute noch Schwarz und Weiß. Den Umzug von Grünthal nach Unterreit ergab sich, weil der eigene Platz einem Straßenbau weichen musste. Gastwirt Max Huber half mit einer geeigneten Fläche unter der Bedingung, dass er zum offiziellen Vereinswirt ernannt wird. Das ist bis heute so geblieben. Dieser Platz war 1973 mit den Umkleidekabinen fertig.
Im Laufe der Zeit kamen die Eisschützen, Damengymnastik, Tennis, Wassersport und, zuletzt 1998, der Radsport hinzu. Das Feiern kommt nicht zu kurz, seit 1989 veranstaltet der Verein unter anderem jährlich das Weinfest am Bauhof. Die Vorstandschaft mit Anton Manhart, seinen Vertretern Josef Mariel und Manfred Huber, Schatzmeisterin Anita Wiedenmann und Schriftführer Reinhardt Wastlhuber ist seit 1999 im Amt.
Programm:
Unterreit (kg) ? Mit einer Disco beginnt die 40-Jahr-Feier am Freitag, den 7. Juli. Dann soll im Unterreiter Bauhof ab 20 Uhr ?DJ Done? auflegen. Zum Seniorennachmittag wird am Samstag von 13 bis 17 Uhr eingeladen. Der Sonntag beginnt um 8.30 mit einem Weißwurstfrühstück, um 9.30 Uhr geht ein Kirchenzug vom Bauhof zum Sportheim. Beim Festgottesdienst um 10 Uhr wird das Vereinsheim geweiht, später zum Mittagstisch spielt das ?Mittermeier-Duo? aus Harpfing. Ab 14 Uhr stehen Fußballspiele, ein Zielschießen der Stockschützen, Geländefahrten der Radsportabteilung, ein Schleiferlturnier der Tennisspieler und eine Wasserbombenschlacht mit Surfsimulator der Wassersportabteilung auf dem Programm.
Ein Highlight ist der Kabarettabend mit den bekannten Wellküren am Freitag, den 14. Juli. Zum 30. Geburtstag vor zehn Jahren griff der Verein auf die ?Biermösl Blosn? zurück, hier kommen deren Schwestern mit ihrem aktuellen Programm ?Stubenmusik macht süchtig? nach Unterreit. Karten gibt es im Vorverkauf in der Grünthaler Raiffeisenbank, beim ?Kramer Um?s Eck? in Stadl und in den beiden Huber-Autohäusern in Wasserburg.