03.05.2005, eb/Eberhard Basler

Am Wochenende wurde in Anwesenheit vieler führender Vertreter des landespolitischen, kommunalen, kirchlichen, klösterlichen und schulischen Lebens der große Erweiterungsbau und die neue Sporthalle der Franziskus-von-Assissi-Schule in Au am Inn eingeweiht. Das Fünf-Millionen-Projekt umfasst sieben Klassenzimmer, zwei Gruppenräume, zwei Werkräume, einen Mehrzweckraum und die Turnhalle. Die Maßnahme war wegen absoluter Raumnot dringend notwendig und sichert nun auf Dauer den Standort einer der bekanntesten und bedeutensten Fördereinrichtungen mit Schwerpunkt geistige Behinderung in der Region, wie Regierungsdirektor Erich Weigl im Namen des Kultusministeriums betonte. Mit ihren vielen gelungenen Darbietungen während der Festmesse in der Auer Kirche und bei der Umrahmung des Festaktes standen die Schüler bei den Einweihungsfeierlichkeiten in dem ihnen gebührenden Mittelpunkt.
Zunächst wurden in einem vom neuen Provinzial der Redemptoristen, Pater Edmund Hipp und von Pater Bossert zelebrierten Festgottesdienst in der Auer Barockkirche die Kreuze für die Räume geweiht. Dann segneten die Geistlichen im Foyer das neue Gebäude.
Beim Festakt rief Alois Haslberger, Geschäftsführer des Franziskushauses Au am Inn, für die Kongregation der Franziskanerinnen als Träger der Schule die Stationen des Projektes noch einmal in Erinnerung: Der erste Antrag bei der Regierung von Oberbayern auf einen Erweiterungsbau wurde auf Initiative der damaligen Generaloberin Schwester Annunciata Unterreiner und dem früheren Auer Schulleiter Paul Promberger im Juli 1995 gestellt.
Bereits ein Jahr später war der Bedarf auf Grund der großen Raumnot anerkannt, die Franziskanerinnen mussten aber erst mit dem Erwerb des Grundstückes und der Vergabe der Architekturplanungen in Vorleistung treten, bevor die Refinanzierung der Maßnahme endgültig abgesichert war. Damit habe, so Haslberger, die nicht sehr große Ordensgemeinschaft in schwierigen Zeiten zugunsten der optimalen Betreuung Behinderter ein Risiko auf sich genommen und auch Opfer in Form von nicht erstatteten Vorfinanzierungen getragen. Am 6. Juni 2002 gab es dann den ersten Spatenstich, zum Schuljahresbeginn 2004 war der Bau im wesentlichen vollendet.
Regierungsdirektor Erich Weigl vom Ministerium wies darauf hin, dass bereits Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro ausbezahlt worden seien. Das Franziskushaus mit Frühförderstelle, Kindergarten, Schule, Tagesstätte und Heim zeige seit langem mit großer Kompetenz, wie man in einer Fördereinrichtung mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und Mehrfachbehinderung qualitativ sehr gute, auf die Schüler individuell abgestimmte Erziehungs-, Bildungs-, Therapie- und Berufsförderungs-arbeit leisten kann. Ziel sei die Hinführung zu einem möglichst weitgehend selbstbestimmten Leben in unserer Gesellschaft. Der neue Lehrplan betone besonders auch die Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen der Region. Hier habe Au mit vielen Projekten schon lange eine Vorreiterrolle gespielt.
Regierungsschuldirektor Wolfgang Schäfert stellte heraus, dass die sich die Zahl der Schüler einschließlich des Vorschulbereiches seit den Anfängen im September 1970 bis heute mehr als vervierfacht habe. Ein erster Schulhausbau sei schnell zu klein gewesen, die Franziskanerinnen halfen über Jahre mit Räumen der Kongregation aus. Jetzt habe man in Au endlich ideale, auf alle Bedürfnisse und bestmögliche Förderung zugeschnittene, wunderschön gestaltete Räumlichkeiten, was die Arbeit noch einmal positiv beeinflusse.
Alle Besucher der Einweihungsfeier zeigten sich sehr beeindruckt von den von fröhlichem Geist und sehr positiver Atmosphäre getragenen Darbietungen der Schüler und Lehrer. Es gab eine Trommelgruppe, den Chor der Grundschulstufen, den ?Froschgesang?, die Veeh-Harfen-gruppe, eine Flötengruppe sowie Springende Akrobaten.