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Theater mit Frauenpower und einem rustikalen Wirt

18.04.2005, eb/Eberhard Basler

Bei ?Frauenpower?, dem neuen Stück des rührigen und erfolgreichen Mittergarser Theatervereins im Dorfsaal, kommen schon recht eigenartige Charaktere zusammen: Der angeblich schwerhörige Wirt der Ratsstuben bedient seine Gäste ?mehr als rustikal?, ein eigenwillig regierender Bürgermeister fährt mit seinen Gemeinderäten zur Dienstbesprechung auf die Reeperbahn, temperamentvolle Frauen im Ort wollen mit einer eigenen Liste bei der Gemeinderatswahl endlich die Männerherrschaft brechen. Doch schließlich zieht der neue Gemeinde-Verwaltungsleiter als Frau verkleidet die Fäden so, dass alles am Schluss ganz anders kommt.
Das sorgfältig herausgesuchte Stück ?Frauenpower? ist ein auf die Temperamente der jungen, engagierten Schauspieler bestens zugeschnittenes Theatererlebnis, das die Zuschauer in den ausverkauften Vorstellungen am ersten Theaterwochenende begeisterte. Auch zahlreiche Vertreter der regionalen Theaterszene wohnten den Aufführungen bei. Bereits im Eingangsbereich des Dorfhauses versetzen die Plakate eines ?ungewöhnlichen Wahlkampfes auf dem Dorf? die Besucher in eine besondere Stimmung.
Eigentlich sollte es in der Gemeinde wieder einen der üblichen traditionellen Kommunalwahlkämpfe geben, wie man sie landauf landab kennt: Bürgermeister Heinz Gscheidle (Christoph Trautbeck) will ebenso wiedergewählt werden wie die Räte Feinkosthändler Peter Hering (Franz Traun-steiner), Brauereibesitzer Karl Fässle (Hans Sachenbacher) und Metzgermeister August Scharf (Josef Mußner).
Doch eine neue Frauenliste verfolgt das Ziel, die Männerherrschaft im Gemeinderat endlich zu brechen. Die Heimatzeitung attestiert Anführerin Kunigunde Schlotter-beck (Claudia Trautbeck), Emma Hering (Martina Mußner), Gerda Scharf (Marion Geisberger) und Gisela Keusch (Kathrin Schambeck) größte Chancen, die absolute Mehrheit zu bekommen. Das ruft den Bürgermeister auf den Plan: Er schickt seinen neuen Gemeindeinspektor Hannes Klug (Rupert Traunsteiner) perfekt als Frau verkleidet auf Aushorchtour ins gegnerische Lager. Doch Klug spielt erstens seine Rolle als ?männergeschädigte Emanze? so perfekt, dass ihn die Frauenliste zur Spitzenkandidatin macht. Zweitens will ihn der Bürgermeister ?nach der Schlacht kalt stellen?, was Hannes Klug erfährt.
So zieht dieser seine Fäden ganz anders als es ?beide Auftraggeber? eigentlich wollten. Besonders spannend wird es da nach den Begegnungen im umstrittenen örtlichen Nachtlokal ?Rosaroter Panther?, dessen reizvolle Bardame Marylin (Elfriede Mußner) den Verlauf der Ereignisse ebenfalls nachhaltig beeinflusst. Am Schluss zieht sich ?die alte Garde? dann komplett vom Gemeinderat zurück, Ratsstuben-Wirt Paul (Harald Bauernschmid) rückt als besonders befähigt nach, und Klug heiratet die Bürger-meistertochter Anni Gscheidle (Maria Traunsteiner).
Zum besonderen Vergnügen tragen auch der sorgfältig auf die Einzelheiten des Stücks abgestimmte Bühnenbau, heuer übrigens erstmals mit elektrischem Vorhang (Armin Giglberger, Jürgen Beham, Ludwig Mußner) sowie die faszinierend herausgespielten viel beklatschten und teilweise recht deftigen Szenendetails bei.
Die Spielleitung hat Martina Mußner, Regieassistenz leisten Susanne Ziegelgänsberger und Sylvia Kastner. Als Soffleuse ist Martina Geisberger im Einsatz, für die Maske zuständig ist Andrea Grundner, als guter Geist für vieles wirkt Martin Trautbeck. ?Frauenpower? wird noch einmal am kommenden Samstag, 23. und Sonntag 24. April jeweils um 20 Uhr im Mittergarser Dorfsaal zu sehen sein.


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