02.02.2005, eb/Eberhard Basler
Zu einer außerordentlichen und außergewöhnlichen Versammlung am Ende der Faschingszeit traf sich der Förderkreis Mathisorgel Klosterkirche Au am Inn jetzt im Gasthof Pfeil in Au am Inn. Vorstand Martin Kebinger hatte zur vergnüglichen Orgelpfeifenversteigerung, zu ein paar Zukunftsgedanken sowie zum Video über die Mathisorgel in Rom geladen. Dorthin fliegt man nämlich vom 30. September bis 3. Oktober 2005, um der ewigen Stadt, dem Vatikan und der dortigen neuen Orgel in der sixtinischen Kapelle einen Besuch abzustatten.
Mit Simmerl Löw aus Höfen hatte man einen unterhaltsamen und gekonnt agierenden Versteigerer gewonnen, der die von Hans Neumeier schön zusammengestellten und dekorierten alten Pfeifen der abgebauten bisherigen Auer Kirchenorgel geschickt an den Mann und die Frau brachte.
Die Versteigerung begann schon mit dem Paukenschlag von 125 Euro für eine große Pfeife, und im Laufe des Abends konnte Roswitha Schuster von der Kirchenverwaltung sage und schreibe über 4000 Euro in ihren Geldbeutel einnehmen. Die einzelnen Angebote waren immer mit Rosen sowie zum Beispiel einem Stück Geselchten oder einer Wurst garniert.
An diesem Abend wurde auch der Motor respektive ?Blasbalg? der neuen Mathisorgel geehrt: Kirchenpfleger Hans Neumeier überreichte Kirchenmusiker Martin Kebin-ger für sein zehnjähriges großes Engagement ein Geschenk und ein selbstgemaltes geklapptes Bild mit Ansichten der Auer Kirche sowie einer Dankurkunde.
Bürgermeister Georg Otter holte eine Ehrung nach, die Kebinger kurz vor Weihnachten nicht selbst entgegen nehmen konnte: Er überreichte dem Förderkreisvorsitzenden die Ehrennadel der Marktgemeinde Gars am Inn für seine ?unglaublichen? Verdienste um die neue Orgel. Diese sei von europäischem Rang und nicht nur für Au sondern die ganze Region eine große Sache.
Martin Kebinger führte dann noch einen Videofilm über den Bau der Mathisorgel in der sixtinischen Kapelle im Vatikan vor. Ende September möchte der Förderkreis nach Rom reisen. Der Film machte übrigens auch klar, dass Hermann Mathis im Dezember 2002 diese Orgel in der Sixtinischen Kapelle 14 Nächte lang intonierte, bis sie ihren eigenen Klangcharakter hatte, eine Firma mit Qualitätsarbeit.
Zur Zukunft des Förderkreises äußerte der Vorsitzende auch einige Gedanken: Die neue, wertvolle Orgel soll in hohen Ehren gehalten werden. Kebinger will die Königin der Instrumente künftig nicht nur zur Begleitung der Kirchengesänge verwenden, sondern die hohe liturgische und künstlerische Bedeutung des Orgelspiels wieder mehr ins Blickfeld rücken.
Dazu wird er sich Fortbildungen und Studien zum liturgischen Orgelspiel unterziehen und ?Aufgaben auf weitere Schultern verteilen?: Er freue sich auch schon auf eine aktivere Einbeziehung der Franziskanerinnen mit ihrem eigenen Kirchengesang und den speziellen Gebetsformen in den Gottesdienst.
Die Restfinanzierung der Orgel, die Anlage eines Finanzpolsters sowie die Kosten für Unterhalt und Pflege sollen auch durch Orgel- und Kirchenführungen sowie durch die Veranstaltung besonderer Konzerte möglich werden. Bereits Ende des Jahres kamen viele begeisterte Konzertbesucher aus der ganzen Region zu den ersten besonderen Veranstaltungen in der Auer Kirche nach dem Orgel-Einbau.
Kebinger kündigte die Jahreshauptversammlung für den April an. Dort gehe es unter anderem um das neue Vereinsprofil, den Nachwuchs, die Einbeziehung des Förderzentrums, die professionelle Konzertplanung, die Schaffung von Arbeitskreisen und den neuen Haushalt. Er selbst stehe noch für zwei Jahre als Vorsitzender zur Verfügung, freue sich aber auch ?über eine Ablösung?.