29.09.2004, kg/Karlheinz Günster Unterreit -- Der Unterreiter Gemeinderat hat sich entschieden: Die Abwässer aus Wang, Elsbeth und Stadl sollen in die Garser Kläranlage fließen. Das sei "eine Entscheidung für Jahrzehnte", kündigte Bürgermeister Gerhard Forstmeier vor der Abstimmung an. Bereits in der vorhergehenden Sitzung stellte sich heraus, dass der Anschluss nach Gars günstiger kommen könne, als die Erweiterung der eigenen Kläranlage. Die Gemeinde ist überhaupt zum Handeln gezwungen, weil die bestehende Kläranlage bereits mit 150 Einwohnerwerten überlastet ist und auch weil die Wanger Firma Reischenbeck ihre Abwässer ab kommendem Jahr nicht mehr versickern darf. Kurzfristig hatte Reischenbeck den Bedarf der Einwohnerwerte jetzt erhöht, deshalb musste zuerst in Erfahrung gebracht werden, ob Unterreit die Garser Kläranlage auch mit dieser Menge belasten darf. Es habe sich herausgestellt, so Bürgermeister Forstmeier, dass Gars nicht nur diese Abwassermenge reinigen könne, sondern dass dort sogar noch Spielraum für weitere 1.000 Einwohnerwerte sei. Insgesamt benötigt Unterreit 2.800 Einwohnerwerte. Das beinhalte auch "Luft für weitere 300", rechnete Bürgermeister Forstmeier vor. Hinzu kam, dass Unterreit bei einem Eigenbau eine Anlage errichten müsste, die 3.000 Einwohnerwerte verkrafte. Mit diesem Wert sei aber auch das Ende der Aufnahmekapazität des Vorfluters erreicht. Mehr nehme der Bach nicht auf, das hätten Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt ergeben. Damit stand für die Gemeinderäte fest, dass der Anschluss an die Garser Kläranlage die beste Möglichkeit sei. Thomas Mittermair versicherte sich, dass die Kosten im Vergleich zur ersten Berechnung gleich geblieben seien. Bürgermeister Forstmeier war sogar der Meinung, dass das angesichts der vielen Vorteile sogar teurer kommen dürfe, als eine eigene Kläranlage. Immerhin müsste mit einem Eigenbau auch das Personal aufgestockt werden, was die eigenen Aufwendungen hochtreibe. Angesichts der Auflagen, die für den Betrieb einer eigenen Kläranlage "noch kommen können", riet auch Gerhard Wähling zur Variante Gars. Die Kläranlage der Firma Reischenbeck sprach Franz Langstein an. Sie würde von der Gemeinde für einen symbolischen Preis von einem Euro übernommen. Später müssten die beiden Betonbecken abgebaut werden. Zu den Kosten konnte sich der Bürgermeister nicht äußern, weil jetzt erst der Beschluss für die Variante Gars gefällt werden müsste, um in den Genuss eines Zuschusses zu kommen. Der könne 50 Prozent der Kosten ausmachen. Während die Firma Reischenbeck ihre Einwohnerwerte bezahle, müsse die Gemeinde für ihren Anteil vorfinanzieren. Letztlich bleibe nur die Möglichkeit, die Kosten über einen Ergänzungsbeitrag oder über einen höheren Kubikmeterpreis wieder hereinzubekommen. Das müsse für das Gebiet Unterreit kalkuliert werden. Gerechnet würde dabei auf 25 Jahre. Augustin Grundner von der Verwaltung ergänzte, dass diese Kosten bei einer eigenen Anlage auch anfallen würden. Davon ausgenommen bliebe Einharting mit Grünthal, weil das seine Abwässer nach Waldkraiburg schicke. Einstimmig wurde der Beschluss für eine Ableitung der Abwässer nach Gars gefasst. Als nächstes würde der Vertrag zwischen Gars und Unterreit ausgearbeitet. 26.9.2004 |
|
An-/Abmeldung als Autor, Neuen Artikel bereitstellen, Neue Ausgabe erstellen | |
Hauptseite des Magazins, zum Förderverein | |