06.09.2004, kg/Karlheinz Günster
Im Rundgang konnte man sich die Ausstellung
anschauen. |
Lengmoos (id) -- Was ein "Antlass-Kranzl" ist,
wofür eine Versehgarnitur gebraucht wird, wann die sogenannten
"Pfennigkerzl" abgebrannt werden und wie ein rund 130 Jahre alter
"Stecka vom Hochzeitslader" aussieht, das und vieles mehr konnten
die Besucher des Lengmooser Pfarrfestes vor kurzem erfahren. Im
alten Schulhaus fand nämlich eine vom Pfarrgemeinderat und vom
Frauenkreis Lengmoos organisierte Ausstellung mit dem Titel "Feste
und Bräuche im Kirchenjahr - früher und heute" statt.
Eine Taufgarnitur, die viele Frauen, vor allem wegen der
Stickerei bewunderten. |
Hauptziel dieser Ausstellung, sei, so die
Mitorganisatorinnen Agnes Heindl, vor allem der Jugend eine
Berührung mit der Tradition zu ermöglichen. Dieses Ziel
sei weniger gelungen, da kaum Jugendliche gekommen seien, aber
insgesamt habe die Ausstellung ein "positives Echo" ausgelöst.
Beim einen oder anderen älteren Besucher seien auch
Erinnerungen wachgeworden an einzelne Stücke, wie
beispielsweise die Wachsstöckl, die man aus der eigenen
Kindheit oder Jugend wiedererkannte. Die meisten Stücke, von
denen die Mehrzahl ungefähr 100 Jahre und älter sind,
stammten von verschiedenen Bürgern aus der ganzen Gemeinde,
die zu Hause das eine oder andere Stück "aufgestöbert"
hätten, so Agnes Heindl.
Mit viel Liebe zum Detail wurden hier Utensilien aus alter
Schulzeit zusammengetragen.
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Für die meisten Frauen interessant waren
die Ausstellungsstücke, die von geschickter Hand mit Nadel und
Faden zeugten, wie beispielsweise ein Taufkissen mit Kreuzstickerei
oder eine Rauhnachtdecke, oder das Meditationstuch, das die
unendlichen Bahnen der Ewigkeit symbolisierte.
Hier konnten die Kinder ausprobieren, wie es ist, Dinge zu
erfühlen, anstatt zu sehen. |
Die Kinder interessierten sich eher für die
Hüpfburg, die recht gut besucht war oder für ein Spiel,
bei dem sie mit verbundenen Augen verschiedene Materialien
erfühlen mussten. Als willkommene Stärkung gab es
für alle Kaffee, Kuchen und Brotzeiten am Nachmittag, der dank
einiger Sonnenstrahlen auch im Freien verbracht werden konnte.